Wartezimmer wie Kaffeesatz

Alltag Wartende sind Opfer einer fremdbestimmten Pause
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Setzen Sie sich bitte, es wird noch ein wenig dauern." Ich setze mich. Ein Krankenhausflur. Es riecht nach Desinfektionsmitteln. Rechts und links des Gangs ist je eine Reihe von Stühlen angeschraubt, die an eine Bushaltestelle erinnern. Graue Schalen auf einem T-Träger aus Metall.

Ein Dutzend Leute sitzen bereits dort. Ein Mann hat ein riesiges Mullpaket im Gesicht. Eine dicke Krankenakte im braunen Aktendeckel auf dem Schoß, betrachtet er den Fußboden von einheitlichem Grau. Er starrt ins Leere und weicht den verstohlenen Blicken der anderen aus, die sich vielleicht fragen, wie sie selbst nach der Behandlung aussehen werden.

Dies ist keine Zahnarztpraxis, in der man sich einmal im Jahr sein Bonusheftchen stempeln lässt, sondern die Abteilung für Mund-, Kiefer-