Warum reagiert der Westen so aufgebracht?

Im Gespräch Reinhard Mutz, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg, zur Ankündigung russischer Präventivschläge und zum Unterschied zwischen Kannibalismus und "haute cuisine"
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Russland fühlt sich mehr denn in die Schusslinie des internationalen Terrorismus geraten und passt seine Militärstrategie dem Ausmaß der Bedrohung an. Vorerst sind es vor allem hohe Militärs, die Gegenschläge ankündigen, "um Terrorstützpunkte in jeder Gegend der Welt auszulöschen" (Generalstabschef Juri Balujewski). Es geht um Selbstverteidigung durch präventive Operationen nach dem Vorbild der USA - und damit die Frage nach dem Umgang mit einem seit 2001 erkennbar erodierenden Völkerrecht.

FREITAG: Russlands Generalstabschef Balujewski will den Anti-Terror-Kampf gleichfalls weltweit - jenseits der Landesgrenzen - führen. Mehr als eine ostentative Geste, um die Verbitterung im eigenen Land nach dem Massenmord von Beslan aufzufangen?
REI