Warum wird über Nazis immer nur geredet, wenn wieder jemand im Krankenhaus liegt?

Im Gespräch Der Rechtsextremismusforscher Dierk Borstel über Konjunkturen der Berichterstattung, NPD-Verbot und was sonst noch alles nicht geht
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FREITAG: Wurden Sie schon wegen Mittweida angerufen, wo einer 17-Jährigen, die einem bedrängten Kind helfen wollte, ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt wurde?
DIERK BORSTEL: Nein. In Mittweida gibt es aber auch viele Kollegen vor Ort.

Wann wurden Sie von einer Redaktion zuletzt um Auskunft gebeten?
Erst kürzlich zum NPD-Verbot, weil ich dazu etwas veröffentlicht hatte. Das letzte Ereignis war Mügeln. Aber da war ich nicht so gut greifbar, weil im Urlaub.

Wie läuft ein Ereignis wie Mügeln ab, wenn Sie greifbar sind?
Man hört morgens im Radio, dass irgendwo etwas passiert ist. Dann kann man eigentlich alle Termine absagen. Die großen Sachen, also etwa: Kameradschaft Süd plant Anschlag in München, dauern fast eine Woche. Da fragen all