Was die Akten sagen, was sie nicht sagen

Günter Wallraff und Martin Broszat Ein Versuch zu vergleichen, was nicht zu vergleichen ist
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Vielleicht sollte man sich das Ganze so vorstellen. Bei der Überprüfung der Rosenholtz-Dateien entdecken wir den IM Historiker. Die Eintragung auf einer Karteikarte lässt keinen Zweifel: Name, Adresse, Alter, alles stimmt. Es handelt sich zweifelsfrei um Martin Broszat, den langjährigen Leiter des hochangesehenen Instituts für Zeitgeschichte in München.

Natürlich versuchen nun die Freunde und Schüler des inzwischen verstorbenen Broszat uns zu erklären, der Historiker habe nie zu erkennen gegeben, dass er etwas von seiner Eintragung als Stast-IM wusste, sie halten das für völlig unglaubwürdig. Sie wären nicht einmal auf die Idee gekommen, ihn so etwas zu fragen. Wie hätte auch der Sohn eines frommen evangelischen Postinspe