Was eine Gesellschaft will, kann nicht allein an die Ethik delegiert werden

Klondebatte Regine Kollek, stellvertretende Vorsitzende des "Nationalen Ethikrats", über Klon-Enten, Wissenschaftsbilder und die notwendige Unerfüllbarkeit von Wünschen
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In dieser Woche öffnet der Nationale Ethikrat seine Pforten und tagt erstmals öffentlich. Dabei wird er seine lange diskutierte Entscheidung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) - den möglichen Embryonen-Check im Reagenzglas - vorstellen. Die Hamburger Molekularbiologin Regine Kollek war als stellvertretende Vorsitzende des Ethikrats an dieser komplizierten Debatte von Anfang an beteiligt. Ihre hier angestellten Überlegungen weisen weit über die enge PID-Diskussion hinaus und rücken die Frage nach der Richtung menschlicher Emanzipation in den Mittelpunkt.

FREITAG: Seit zwei Monaten halten uns selbsternannte Gurus wie der italienische Reproduktionsmediziner Antinori oder der Sektenchef Rael mit der Nachricht über das erste Klonbaby in Atem. Nun gibt es