Was hat der Fellverlust des Menschen mit Schizophrenie zu tun?

Im Gespräch Der Psychiater Peter Hagemann über den Zusammenhang von Psychosen und Menschwerdung und über das Soziale im Erbgut
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Der Streit, ob psychische Krankheiten von der Umwelt verursacht werden oder ob sie genetisch bedingt sind, ist alt. Professor Peter Hagemann will die Kluft zwischen Psychiatrie und Anthropologie überbrücken.

FREITAG: Wie kamen Sie als Fachmann der Psychiatrie dazu, die Brücke zur Anthropologie zu schlagen?
PETER HAGEMANN: Mir war unverständlich, wieso die Erkenntnisse aus dem Studium der Geisteskrankheiten kaum in die allgemeine Theorie vom Menschen eingegangen sind. Wenn die Kennzeichnung des Menschen als Homo sapiens treffend genug wäre, dann müsste man den Schwachsinn als markanteste Krankheit seines wichtigsten Organs, des Gehirns, ansehen. Gehirne aber gibt es fast im ganzen Tierreich und entsprechende Abbausymptome auch. Der Schwachsinn ist keine Besond