Was ist Liebe?

Porzellanmalerei In Jan Koneffkes Roman »Paul Schatz im Uhrenkasten« wird das jüdische Leben im Berliner Scheunenviertel zur Puppenstube
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Und als am zwanzigsten Juli in Hitlers Wolfsschnauze eine Aktentasche platzte und Pfeiler einknickten und Scheiben zerbarsten, und Menschenfleisch klebte im Schutt, bangte Haueisens Klara um Blockwart Otto.«

So ein Satz braucht Raum. Der Autor dieses Satzes schaufelt seinen Raum in der jüngeren Vergangenheit, im Exotenkosmos des Berliner Scheunenviertels und der Stadt Quedlinburg zur Nazizeit und ausschnittweise in der DDR. Von vollen Sätzen wie dem mit Hitler und Klara und Otto gibt es viele in Jan Koneffkes Buch, der Titel spricht ja schon davon: Paul Schatz im Uhrenkasten.

Berlin. Paul, Anfang der zwanziger Jahre im Scheunenviertel in die Welt gekommen, als die Straßenbahn die Pferdebahn verdrängt hatte, als galizische Juden noch nicht deportiert und ostdeutsche A