Was man im Dorf erzählt

Film ab! Martine de Souza, selbst Nachfahrin eines Sklavenhändlers, klärt in Westafrika über Kinderhandel auf – indem sie mit eigenen Spielfilmen durch Benin tourt
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Nur 10.000 westafrikanische Francs hat der elegant gekleidete Mann gezahlt, nachdem er mit Assibas Mutter ins Geschäft gekommen war. Umgerechnet 15 Euro dafür, dass er das etwa acht Jahre alte Mädchen in die ferne Hauptstadt Benins mitnehmen darf. Mit allen möglichen Versprechungen hat er die bitterarmen Eltern geködert. „Dort darfst du zur Schule gehen und etwas lernen“, verspricht Assibas Mutter dem Mädchen, „und einen Fernseher gibt es dort auch.“

Aus den Träumen wird nichts. Assiba muss kochen, putzen, Geschirr spülen und auf dem Markt Gemüse verkaufen. Während das Mädchen schuftet, schaut der Mann, der sie ihren Eltern abgekauft hat, ab und zu im Heimatdorf vorbei. „Deiner Tochter geht es gut“, g