Was schaut man an Silvester?

Alternativprogramm Same procedure as last year? Nicht unbedingt, dank Youtube gibt es auch an Silvester Alternativen zur hundertsten Wiederholung von "Dinner for One". Ein paar Vorschläge

Als harte Konkurrenz für Dinner for One gilt die Folge "Silvesterpunsch" aus der deutschen 70er-Jahre-Serie Ein Herz und eine Seele. Schwarzer Humor mit Heinz Schubert als Ekel Alfred und Diether Krebs als Schwiegersohn.

Auch zeitgeschichtlich ist die Silvester-Folge dabei aufschlußreich: Wenn man Ekel Alfred zusieht, wie er beim Punschmachen einige Flaschen Wein leert und mit unverhohlen faschistischen Anspielungen anhand der Neujahrsansprache Willy Brandts ins Politisieren kommt, kriegt man eine Ahnung davon, warum es mit der Demokratie in Deutschland noch nie so einfach war.

Der Mundl ist die österreichische Entsprechung zum Ekel Alfred. Karl Merckatz spielt den derben und jähzornigen Edmund Sackbauer: Eifersüchtiger Schwiegervater, Gewichtheber, Biertrinker und Intellektuellenhasser. Standardspruch: "Mei Bier is net deppert". Die Folge 12 von Ein echter Wiener geht nicht unter, wie die Serie aus den 70er Jahren um den Mundl im Original heißt, wird alljährlich vom ORF ins Silvesterprogramm mitaufgenommen. Hier ein Ausschnitt, zugleich der Höhepunkt der Sendung: Der Mundl ist schon recht angeschickert und trifft zum Silvester-Essen ein . . .

Und wer die notorisch optimistische Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin nicht aushält, sollte sich zur Abwechslung mal jene tief betrübte Neujahrsansprache von Bernd, dem Brot anschauen. Das depressive Kastenweißbrot zitiert darin nicht nur Satre ("Die Hölle, das sind die anderen"), sondern gibt auch noch eine miesepetrige Prognose für das nächste Jahr ab: "Immer wenn man denkt, das nächste Jahr kann nicht schlimmer kommen, kommt es noch schlimmer als schlimmer." Große Philosophie.

Kurz vor 12 Uhr dann den legendären Silvester-Countdown von Karl Moik. "So jetzt pass auf. Sieben, sechs, fünf, drei, drei ..."

Noch weitere Vorschläge? Einfach in den Kommentaren den Youtube-Code einbinden und dazu schreiben, warum man diesen Clip an Silvester unbedingt sehen sollte.

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden