Wir Linken hoffen angesichts der aktuellen Krise, dass sich alles zum Guten wenden könnte, dass es endlich vorbei ist mit dem Kapitalismus, dass wir wenigstens das Ende des Neoliberalismus erleben – und wir fürchten uns vor den Monstern, die von der Krise profitieren. Vor einem immer autoritäreren Staat, vor einer Bevölkerung, die vor lauter Panik jede Grundrechtseinschränkung akzeptiert, vor dem lauernden Faschismus.
Wir Linken befürchten, dass das Virus noch viel tödlicher sein könnte als angenommen, hängen an den Lippen der warnenden Experten, verteidigen Kontaktverbote – und wir halten die Angst vor Covid-19 für übertrieben, erkundigen uns bei angeblich alternativen Medien, lassen uns wie selten zuvor von Verschwörungsmythen blenden.
Wir Linken verteidigen die Krisenpolitik der Regierung, verwechseln den Marsch für staatliche Übernahmen unternehmerischer Risiken mit Schritten in Richtung Sozialismus – und wir finden uns eingehakt mit Neoliberalen wieder. Während diese die Losungen der Unternehmen brüllen, flüstern wir irgendetwas von Grundrechten.
Uns Linke verbindet gerade vor allem eines: Wir haben keine Ahnung.
Brechts Losung, nach der die Widersprüche unsere Hoffnung sind, hilft hier nur jenen, die, von allen Seiten eingemauert, irgendwo sich öffnende Räume erkennen wollen. Unsere Unklarheit und Bedeutungslosigkeit führt uns von Jahr zur Jahr, von Krise zu Krise nur noch weiter auseinander. Uneins sind wir schon lange, die meisten von uns haben sich aneinandergeklammert, um nach 1989 nicht zu erfrieren. Linke Ideen sollten überwintern.
Auf den Frühling hofften wir, setzten auf die Multitude der globalisierungskritischen Bewegung, schöpften Hoffnung aus der vergangenen Krise des Kapitalismus vor mehr als zehn Jahren, verstanden dann aber, dass wir bei der nächsten Krise besser vorbereitet sein müssen. Nun, da die aktuelle Krise schneller und anders kam als erwartet, stellen wir fest, dass wir schon wieder auf dem falschen Fuß erwischt worden sind. Der Winter ist längst nicht vorbei.
Unterschiedliche Wege führen zum Ziel, beruhigen wir uns. Verzweifelt suchen einige von uns nach irgendwelchen Trampelpfaden der uns Vorausgegangenen; andere versuchen neue Schneisen zu schlagen. Doch allen fehlen nicht nur Plan und Kompass, selbst das Ziel wird immer unklarer.
Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es nicht, lobt Bertolt Brecht die Dialektik – doch was, wenn wir Linken gerade nicht das Ende des Neoliberalismus erleben, sondern das Ende von uns?
Kommentare 65
Das Ende hat vor ca. 10000 Jahren begonnen, dank Staatenbildung und unkontrollierter Reproduktion. Wahrschenlich wäre es besser gewesen, das war allerdings noch wesentlich früher, unsere Vorfahren wären weiter auf Bäumen rumgeklettert.
Mit Absicht ist keiner von den Bäumen geklettert, aber bei der Staatenbildung im Neolithikum hat der Eine oder Andere schon gezielt manipuliert. Wir, die Menschen, sollten uns nichts vormachen. Wer sich gegenseitig vergast ob im Krieg, oder mit Mobilität, von Depp Hitler ganz zu schweigen, der darf sich nicht wundern. Von der Lärmbelastung duch Technik und deren gesundheitsschädlichen Folgen, ganz zu schweigen. Technik wird uns nicht helfen. Einzig und Allein Erkenntnis.
10000 Jahre sind ca. 300 Generationen. Naiv, wie ich bin würde ich einen Plan aushecken, wie man es in einer Zeitspanne von 500 Generationen einvernehmlicher Reproduktionskontrolle zurück auf die Bäume schaffen kann. Drastische Situationen, erforden drastisches denken!
Zitat: "Wir Linken befürchten, dass das Virus noch viel tödlicher sein könnte als angenommen, hängen an den Lippen der warnenden Experten, verteidigen Kontaktverbote – und wir halten die Angst vor Covid-19 für übertrieben, erkundigen uns bei angeblich alternativen Medien, lassen uns wie selten zuvor von Verschwörungsmythen blenden."
Zahlreiche Informationsverzerrungen und irritierende Meldungen,
Während dieser Krise gab es immer wieder Meldungen, die bei genauer Betrachtung eine andere Aussage hatten, als die mit der sie präsentiert wurden.
So gab es beispielsweise gestern Meldungen, dass in Italien die Zahl der Todesopfer wieder mehrere Hundert Menschen betragen haben soll. Einige PolitikerInnen in Deutschland sollen Warnungen deswegen ausgesprochen haben.
Hauptmeldung:
…Nur zwei Tage vor Beginn der schrittweisen Lockerung der Corona-Ausgangssperren ist die Zahl der neuen Todesfälle in Italien die Höhe geschossen. Binnen 24 Stunden seien 474 Menschen an den Folgen ihrer Virusinfektion gestorben, so viele wie seit dem 21. April nicht mehr…
Genauere Betrachtung/zu Ende lesen/recherchieren =>
…Nach Informationen der italienischen Medien liegt der drastische Anstieg daran, dass bisher nicht registrierte Opfer, die im April außerhalb der Krankenhäuser starben, mitgezählt wurden, da sie erst am Samstag gemeldet worden seien. Tatsächlich liege die Zahl der neuen Todesopfer bei 192. Insgesamt scheint die Lage in Italien langsam unter Kontrolle zu kommen…
Bewertung:
= also nicht mehrere Hundert und nicht die höchste Zahl seit dem 21. April und die Lage ganz andere und kein Grund auf Italien zu verweisen, um Lockerungen in Deutschland zu bremsen.
Wir (Linken ) könnten aber etwas mehr Ahnung haben....Die heutigen Zahlen und Bewertungen zu "Schweden möglicherweise Vorbild" (WHO), Reproduktionszahl < 1, (ntv, merkur, dlf, BLÖD u.a.) lagen noch nicht vor, klar war schon, dass aus dem Primat der Virusbekämpfung und aus Ignoranz und Verleumdung gegenüber möglichen alternativen Wegen keine (richtige) Gesamtstrategie abgeleitet werden kann. Aus Angst schon gar nicht. Gerade Linken sollte das klar sein.https://www.freitag.de/autoren/stephan-krueger/schwedischen-weg-gehen
"Naiv, wie ich bin würde ich einen Plan aushecken, wie man es in einer Zeitspanne von 500 Generationen einvernehmlicher Reproduktionskontrolle zurück auf die Bäume schaffen kann. Drastische Situationen, erforden drastisches denken!"
Und Herbert Fritsche hätte Ihnen geantwortet:
„Am Ende (und weiß Gott, das wäre ein Ende!) steht da bei den allermeisten unserer Zivilisationsschäden- und Krisenkennern stets der Traum vom urgesunden Affen, den das Alphorn zur Heimwärts-Desertion auf die zwischenzeitlichen Bäume lockt. So aber geht’s nicht! Auch die schwere Krise, die wir durch den Begriff der Zivilisationsschäden kennzeichnen, ist ja eine Heilkrise, sie ist nur im entelechalen Sog kurierbar und nicht dadurch, dass man einfach (als causa morbi) die Zivilisation amputiert und den zurückgebliebenen Stummel – ‘Darauf kam des Wegs ‘ne Christenschar,/ Die auch zurückgeblieben war‘ – als „gesund“ deklariert.“
(aus einer kurzen Beschreibung über Fritsche, vom diesem, am Ende von „Der große Holunderbaum“, Burgdorf, 1996)
Linke Analysten erklären ganz gut, was es in Europa bedurfte hätte, um mit der neuen Infektionserkrankung Covid-19 umzugehen, nämlich:
* personell gut ausgestattete Gesundheitsämter, die flexibel auf eine Seuche reagieren können
* ein personell und qualitativ breit aufgestelltes öffentliches Gesundheitswesen
* mehr Personal, bessere Ausbildung und Schulung, höhere Bezahlung für Pflegekräfte in Krankenhäusern und der Pflege, speziell für Senioren und Pflegebedürftige
* Produktion lebenswichtiger Güter wie Medizinprodukte u.a. Medikamente, Schutzkleidung in der EU ("Globalisierungskritik)
* höhere öffentliche Unterstützung der Forschung und demokratische Kontrolle der Pharmafirmen
* mehr Studienplätze für Ärzte in Deutschland
* Liste kann fortgesetzt werden :-) .
Also, wo liegt jetzt das Problem? Das dem Freitag vielleicht Journalisten mit klarsichtigen Analyse-Fähigkeiten fehlen und stattdessen Artikel aus dem Bauch heraus über subjektive, oberflächliche Stimmungen verfasst werden?
@ Moorleiche
Ja, die Schwäche, vor der man weggelaufen resp vom Baum geklettert ist, wieder herstellen, wie absurd ist denn das?
@ qbz
Ja, das ist alles richtig, und es hat einen gemeinsamen Nenner: den Kapitalismus abschaffen. Weiß man im Prinzip seit mehreren hundert Jahren, aber man hat sich in der forcierten Geschäftigkeit den Blick so verengen lassen, daß man vor Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Mit solcher Kurzsichtigkeit wird es natürlich nichts.
Einerseits stimme ich all ihren Punkten voll zu.
Ich würde es noch um den Punkt ergänzen, das ärztliche Leistungen für alle Menschen gleich verfügbar und für alle kostenlos sein sollten.
Das schließt auch ganz alltägliche Dinge ein, wie Screenings aller Art, Rundum-Zahnersatz, rein kosmetische Eingriffe etc...
Dann hätten wir dann auch nicht das Problem, dass sich das viele Personal außerhalb von Pandemie-Zeiten langweilt und der Chef darüber nachzudenken beginnt, ob man überhaupt so viel Beschäftigte braucht.
PS: Was heute ja vor allem fehlt, sind Menschen die von sich aus im Gesundheitswesen arbeiten möchten und nicht wie die meisten heutzutage, nach gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Industrie streben.
Vielleicht ist die Idee einer allgemeinen und verpflichtenden Zivildienstzeit (ohne Wehrpflicht!), gerade heute aktuell.
Es war auch früher schon so, dass gerade aus dem Zivildienst heraus viele Menschen in der Branche blieben.
Man muss freilich erst mal verstehen, dass die Natur nicht unser großer Freund ist, auch keine allweise und besorte Mutter, sondern in all ihrer Widersprüchlichkeit und Willkür eine grausame Regentin ist. Darüber hatte sich ja bereits Freud gewundert, dass das Unbehagen der Kultur gilt, während es die Natur ist, die uns Scherereien macht.
Aber es ist wirklich ein Lernprozess, denn uns die Erde untertan zu machen, in der rücksichtslosen Weise, wie wir das tun, ist nun erkennbar gleich das nächste Eigentor. Der Weg führt in der Mitte durch und das muss man erst mal sehen lernen.
"Was heute ja vor allem fehlt, sind Menschen die von sich aus im Gesundheitswesen arbeiten möchten und nicht wie die meisten heutzutage, nach gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Industrie streben."
Man kann ja auch mal was ganz Verrücktes denken und die Leute dort besser bezahlen. ;-)
"Ich würde es noch um den Punkt ergänzen, das ärztliche Leistungen für alle Menschen gleich verfügbar und für alle kostenlos sein sollten."
Hier wiederum: Bingo! Treffer, versenkt.
Koppeln wir das medzinische System (im weitesten Sinne gedacht) doch von dem Zwang wirtschaftlich zu arbeiten ab. Denn dieser Zwang besteht gar nicht und pervertiert auf der anderen Seite sogar das System.
Man kriegt Geld für erbrachte Leistungen, was das System dazu bringt, ständig neue Krankeiten zu erfinden, irgendwelche Grenzwerte mehr oder weniger willkürlich zu veränderen, bekloppte Diagnosen zu stellen und Eingriffe vorzunehmen die irgendwo zwischen unnötig bis gefährlich rangieren.
Dabei gibt es genug Krankheiten. Verdient man daran, dass es immer mehr werden, setzt das die falschen Anreize, verdient man daran, dass es immer weniger Krankheiten gibt ist man gezwungen breiter zu denken.
"Man kann ja auch mal was ganz Verrücktes denken und die Leute dort besser bezahlen. ;-)"
Nicht Anfangen zu Träumen, in D werden die Angestellten nach Leistungsprinzip bezahlt, Har Har Har...
Und nebenbei, ich hatte schon vorher mal gedacht das Kellerkind mit seinem Nickname dahin zu schicken wie er heisst.
Friedrich: … „doch was, wenn wir Linken gerade nicht das Ende des Neoliberalismus erleben, sondern das Ende von uns?“
Angesichts der aktuellen Situation (der unerträgliche „Corona-Rausch-Orgie“) in diesem vorgeblich linken Forum einer in der Vergangenheit so gewollten linken Wochenzeitung brennt mir im gleichen Kontext zunächst eine viel näherliegende Frage auf der Seele: Erleben wir in diesem Forum gerade das Ende der Ausrichtung auf intellektuelle Redlichkeit durch plumpen Spurwechsel?
Ich hoffe nicht, bin aber mir aber fast sicher, dass es jetzt eines pfingstähnlichen Erlebnisses bedarf, damit noch angemessen umgesteuert werden kann.
Für meinen Teil muss ich selbstkritisch zugeben, dass ich noch nie vorhatte, mich einem der Extreme – Links oder Rechts – zuzuordnen. In meinem Herzen bin ich überzeugter Verfechter der liberalen Demokratie, die aus meiner Sicht in ihrer konkreten Ausgestaltung allerdings auf vielerlei Ebenen einer tabulosen Weiterentwicklung bedarf, um ihren Ansprüchen gerecht werden und die aktuell wachsende Bedrängnis gestärkt überleben zu können.
In diesem Zusammenhang ist es längst an der Zeit, dass z. B. aus dem strohdummen Umgang mit dem Pluralismus ein intelligenter Umgang wird und dass der Kapitalismus als eng umschlungener Partner so schnell wie möglich abgeschafft und durch ein wesentlich klügeres realitätsnahes System ersetzt gehört. Der Demokratie – so meine Sicht – muss es im 21. Jh. endgültig gelingen, jedwede Ausgeburt von einfältiger Einseitigkeit zu überwinden, wenn sie nicht von irgendeinem „Mob“ – (fast) egal von welchem Rand – an die Seite gedrängt werden will.
Aber bin ich so gewissermaßen selber -– als ein um Vielsichtigkeit bemühter Mensch – ebenfalls ein Sargnagel einer augenscheinlich linken Plattform, für deren offerierte Möglichkeit zum themenbezogenen Gedankenaustausch ich äußerst dankbar bin und damit natürlich auch dem Herausgeber und der Redaktion?
Um dem – von mir zumindest so gefühlten – tiefen Anliegen von S. Friedrich und seinem Beitrag inhaltlich angemessen bzw. vergleichbar entsprechen zu können, möchte ich die aus meiner Sicht alles entscheidende Frage stellen:
Angenommen man wachte als denkender Mensch 2020 unverhofft im glasklaren, realistischen Bewusstsein der mannigfaltigen Probleme und Möglichkeiten von Mensch und Natur im 21. Jh. auf, was sähe man dann als seinen ureigenen klugen Lösungsvorschlag an?
Würde man ernsthaft auf eine der zur Unkenntlichkeit ausgelutschten Kamellen – z. B. Links oder Rechts – zurückgreifen wollen?
Würde man ernsthaft völlig antiquierte, zu 100% einseitige, bislang überwiegend wirkungslose bzw. mit unverantwortlichen Nebenwirkungen belastete Rezepte bemühen, um der heutigen Komplexität beizukommen?
Würde man immer noch egozentrisch wegschauen wollen, um egoistisch weiterleben zu können?
Oder würde einen – derart unbestechlich in der Gegenwart angekommen – dann nicht doch der Ehrgeiz packen, dass die Zukunft nicht schon wieder mit bereits lange Abgelaufenem hoffnungslos zugemüllt wird?
Fühlte man sich mit einer derartigen Sicht nicht vielleicht sogar stark genug, sich der Gegenwart fortan tabulos stellen zu können, damit die Zukunft eine bessere wird?
Wäre man überdies nicht automatisch dazu bereit, all sein Wissen und all seine Fähigkeiten zu bündeln und mit anderen zu fruchtbar teilen, damit zusammen Schritt für Schritt eine Gesellschaft aufgebaut werden könnte, die nicht länger Mensch und Natur völlig zuwider läuft?
Könnte es schließlich nicht sogar möglich sein, dass sich davon inspiriert immer mehr Menschen selber inspirierend beteiligten?
Ja, die Zeiten von einseitig Links oder einseitig Rechts müssen unwiederbringlich ihr definitives Ende erfahren, wenn wir Menschen endlich unsere gesunde Mitte finden wollen! Die Zeit der Überzeugungstäter muss ein für alle Male vorbei sein. Die Zeit der Erkenntnis-Suchenden ist fraglos angesagt. (s. hier!)
Nachtrag: Die Idee des Spurwechsels entspricht dem erneuten Nachhängen einer völlig einseitigen Illusion. Es wird also nichts wirklich Wesentliches verändert. Die Veränderung, die 2020 angesagt ist, ist die Veränderung hin zur Vielsichtigkeit und die hat (im obigen Sinn) mit einem Spurwechsel (merk auf!) nichts gemein.
wirres Durcheinander: urgesund, Heilkrise, amputiert ... bla bla bla
Nachtrag: (s. hier!)
"Nicht Anfangen zu Träumen, in D werden die Angestellten nach Leistungsprinzip bezahlt, Har Har Har..."
Ach ja, ich vergess das doch jedes Mal wieder.
Aber wir müssen allmählich mal anfangen, uns gedanken zu machen, wo wir da hin wollen, sonst gibt das ein ganz bitteres Erwachen. DIe Weichen können nicht erst gestellt werden, wenn die Rentnerschwemme dann - huch, wer konnte damit rechnen? - da ist oder man ist knallharter Zyniker, denkt, dass diese Generation es dann wohl leider sehr schwer hat, aber auch das geht ja vorüber. Ganz biologisch.
Heute muss man hinschauen, besser noch: gestern, aber Fahren auf Sicht ist eben nicht immer die richtige Strategie.
Oh, überfordert?
Na gut, haken Sie's ab.
Kann ich alles Unterschreiben mein lieber Insel-Banker . Meist steht da aber einer im Wege rum, dieser Lügenarsch heisst Mensch.
"Am Anfang war das Bier"
;)
Ich rauche auch gerne mal einen in der Wasserpfeife, die Kunst ist Mass zu halten.
;)
»Der Winter der Linken ist längst nicht vorbei«
Ich würde sagen – eher im Gegenteil. Wenn man in den dF schaut: und sie plappern und plappern und plappern und …
Schönen guten Morgen,
die Möglichkeit online miteinander kommunizieren zu können, ergibt viele neue Möglichkeiten zum Lehren und Lernen, zur Kenntnis und zur Klärung.
"Man verliert den Kopf erst, wenn er ab ist."
Benötigt wird Archiv und eine knappe Beschreibung der verschiedenen Denkansätze aus Philosophie, Psychologie, Naturwissenschaften insbesondere Biologie, BWL und VWL sowie Organisationslehre und künftige Kooperationen.
Es ist gut, mal die Grundlagen von Marx, Gesell, Keynes, Steiner, Hayek, Friedman und anderen aber auch Geschichte der Herrschenden und Beherrschten in einer gemeinsamen Matrix aufzuschreiben und zu vergleichen. Mathematische Darstellung beendet viel mühsames Schreiben.
Mir schwebt ein biologisches betriebswirtschaftliches Modell vor, daß analog zu den Interaktionen von Zellen und deren Austausch in Form von Information, Stoffen und Energie organisiert und für viele verfügbar macht. Es ist zu definieren, welche Rolle Geld dann spielen soll.
Dabei ergibt sich, daß ein betriebswirtschaftliches Maximum ein völliger Blödsinn ist. Viele Austauschprozesse ( z.B. Ideen, Hilfe, Ausbildung, Projektmanagement ) bedürfen nicht oder nur zum Teil der monetären Bewertung, sie sind viel schneller durch gegenseitige Nützlichkeit umzusetzen.
Damit fält ein Teil der Zins- und Renditearbeit weg, es bleibt Zeit für praktische Philosophie und spirituelles Sein. Es sind Speicher anzulegen, die Arbeit und Nutzung ermöglichen ohne immer mehr aus dem Naturraum zu entnehmen und Entropie zu erzeugen. Eine allgemein verständliche Darstellung ist für eine weite Verbreitung unabdingbar.
Das Kapital hat für sich den Vorteil, daß es am Untergang und Aufbau von Kulturen verdient, alles zur Ware und damit handel- und benutzbar macht und den Nachteil, daß es fast alles zerstört.
Die Methoden, um Menschen zu beherrschen und zu verführen sind zu klären und zur eigenen (Abwehr-)kompetenz zu machen, damit die Kapitalseite nicht den Sprach- und Definitionsraum beherrscht. Das sollte schon bei den Kindern und Jugendlichen sitzen. Praktische Systemanalyse als Alltagskompetenz in Verbindung mit einer Philosophie von Wittgenstein als Grundkönnen.
Frage: Wie sollen künftige Strukturen der Demokratie, der Organisation und der Produktion in Zusammenhang mit stetiger Entwicklung aussehen. Wie stellt die Kapitalseite sich das vor.
Ein gutes Bild für die Zukunft kann dabei ein Kunstwerk aus einer Dokumenta abgeben, bei der 2 Menschen und ein Schatz (Natur und Kultur) auf einer Platte, die auf einer Kugel gelagert ist, Balance halten.
Ich wünsche allen eine gute Zeit, ein Blick in die Physik zeigt: eine Kraft bewirkt immer eine Gegenkraft.
Goil, darauf gleich erst mal einen heben.
Beim Wein sind ja aktuell auch die traditionellen 'natural' Macharten wieder in, die Amphoren- oder Orangeweine.
Bei meinen verehrten Weinhändler hängt das Sprüchlein: "Ohrenschweine fühlen sich bei uns sauwohl" :-)
Und ich weiß nicht, ob ich's schon mal geschrieben habe, oder nur wollte. Man kommt ja mit den Patienten schon mal ins Gespräch, bei einer älteren Dame, kam ich mal auf das Alter zu sprechen und die war glaube ich 87, auf jeden Fall ziemlich alt, sah aber locker 15 Jahre jünger aus und wenn mir sowar auffällt, frage ich immer nach deren Geheimnis, so auch sie, ob die irgendwas Besonderes macht.
Nun, sie war verheiratet und ihr Mann sagte ihr irgendwann mal: "In Deutschland wird um 11 Uhr Bier getrunken", das taten sie dann auch, während sie täglich um die Mittagszeit zusammen Karten spielten, am Ende wohl noch ein Schäpschen kippten und sich dann erst mal pennen legten.
Und dann ist da ja noch Dionysos, der von den Griechen in den Götterhimmel importierte Gott, der ja für allerlei Merkürdigkeiten zuständig ist, Wahnsinn, Wein, Rausch, Masken, Raserei und die interessante Zerstückelung.
Bei Augustinus habe ich mal irgendwo über den Wein gelesen, man solle nicht so wenig davon trinken, dass es ungesund wird. Naja, heute sind wir weiter ... und enger.
Wow, solche Gedanken im Freitag :-) wie unverhofft
Die Linke wird nicht verschwinden, ihre Bedeutungslosigkeit wird sich einfach nur immer weiter verstärken. Wesentlicher Grund dafür dürfte der Anspruch sein, von Ansprüchen ans Sosein von Menschen und Strukturen ausgehen zu können oder zu müssen. Das führt regelmäßig zu Situationsanalysen, die ihre Situation vollkommen verfehlen. Bis heute erweckt kaum ein Linker den Eindruck, wirklich verstanden zu haben, warum linke Parteien nicht bei 90 Prozent Wählerstimmen liegen :-) es liegt daran, dass Linke "wissen", wie Menschen sein sollen, während die meisten Menschen nur wenige Dinge mehr hassen, als etwas sein oder werden zu sollen, was sie nicht sind. "Ja, aber ...." Ja, vielleicht richtig. Aber dieses "Ja, aber" führt auf direktem Wege in die sich in sich selbst verbeißende Bedeutungslosigkeit.
Was wäre zu tun? Vielleicht mehr Pragmatismus wagen, dogmatisch öfter mal fünfe gerade sein lassen. Schwerste Probleme und Fragen öfter mal mit leichtem Florett angehen, statt mit schwersten ideologischen Geschützen. Mehr lächeln, selbst angesichts der Götterdämmerung :-)
Vielen Dank für Ihr Feedback!
„Der Lügenarsch Mensch“ war nicht immer ein solcher. Wenn er sich selber nicht gerade Einseitiges predigt, ist er ein hoch soziales Wesen, evolutionär gesehen der Meister der Kooperation. Daran sollte er erinnert werden. Dann klappt das auch schon wieder.
Die Geschichte der Menschheit ist weniger eine Religionsgeschichte als vielmehr eine Drogengeschichte. Bis heute spielen Drogen auch im Zusammenhang mit etlichen Religionen eine wichtige Rolle. Der Übergang zur Sesshaftigkeit (ab ca. 11.000 v. Chr. – da war man übrigens im Unterschied zu „Zoschkes“ Darstellung schon sehr sehr lange von den Bäumen runter!) hatte unter anderem dann doch mit Tempelbau zu tun. Das konnte von umherziehenden Nomaden sonst nicht mehr geleistet werden. Folglich änderten sich auch Schritt für Schritt die Nahrungsgewohnheiten. Was das „Saufen“ anbetrifft, so sind bereits verschiedene Tierarten wahre Genießer von Vergorenem. Das bedurfte also nicht unbedingt des Ackerbaus. Als Genießer könnte man sich in entbehrungsreichen Zeiten in Bezug auf das damit einhergehende Unwohlsein listig geradezu auf seine genetische (?) bzw. evolutionäre Prägung berufen.
Nachtrag: Ich vermag nur Semikolon und schließende Klammer zu erkennen. Die Bedeutung will sich mir (auch künftig) nicht erschließen.
"Die Geschichte der Menschheit ist weniger eine Religionsgeschichte als vielmehr eine Drogengeschichte. Bis heute spielen Drogen auch im Zusammenhang mit etlichen Religionen eine wichtige Rolle."
Eben, das schließt sich ja nichts aus.
Zumal der Konsum von Drogen, in aller Regel mit vorbereitenden Askesephasen und rituellen Reinigungszeremonien verbunden war, es ging also nicht primär darum, sich die Atze voll zu donnern.
Dann folgten Phasen des drogenunterstützten Tempelschlafs (mit dem Mutterkorn-Alkaloid), oder eben riuelle Feste und Tänze, unterstützt mit diversen Stimulanzien. Wissen Sie aber ohnehin, oder?
Meine Mutter hat einen dörflichen Weinhandel, und die schluckt da sitztet die Biene und der Moorleiche im Leichenkeller beim Augustinus.
:D
Da hast du dich mit dem falschen Angelegt mein lieber Inselbanker, das Thema gehört zu meinem Job, bevor ich dir den Kopf abreisse schlafe ich noch mal lieber drüber damit die Holzkeule nicht ganz so hart auf deinen Schädel niederprallt, ausserdem steht Morgen die Venus und der Mond besser für diverse Nieren- und Leberopferungen, Herzen werden erst nächsten Monat interessant.
:D
Einen lieben Gruss mein lieber Inselbanker
Das geht seit Wochen schon so! Entsprechend waren auch die ersten Medienanalysen, die schon ca. 1 Monat nach Krisenbeginn zu lesen waren.
:-) ... was mich postwendend zu der nächsten Frage bringt, von wegen Maß halten.
Gehört es nicht auch dazu, dass man die Übertreibungen lebt? Zur Mitte kommt man ja von selbst, wenn man nicht vorher stirbt, aber dieser Lebensansatz, der von Anfang an vernünftig ist ... der macht mir immer Angst.
Der klügste Mensch, den ich bislang kennen lernte, Philosoph als Hauptberuf, Arzt im Nebenberuf gewesen hat mir gesagt, er würde für einige gute Jahre gerne auf Jahrzehnte seines Lebens verzichten.
Gadamer kennst Du auch, oder? Der hat mal, im Alter von kurz vor 100 im Telekolleg über Philosophie doziert, glasklar, ohne äh und Pausen und war bekannt dafür, dass er mit seinen Studenten gerne bis tief in die NAcht philosophierte, bei reichlich Weißwein.
Moorleiche: "Eben, das schließt sich ja nichts aus."
Ich habe gar nichts ausgeschlossen, sondern die angebliche "Allgegenwärtigkeit" der (institutionellen) Religionen relativiert und den Horizont bezüglich des Drogengebrauch sogar noch auf das Tierreich erweitert!
"Die Atze voll donnern" entspricht in diesem Kontext (zumindest schon seit langem) überhaupt nicht meiner Vorstellungswelt. Das fiele inhaltlich dann eher auf Sie zurück.
Als besonders beachtenswert empfinde ich die so genannten Initiationsriten, von denen man noch heute so einiges lernen könnte.
Da Sie sich ja, wie vor langer Zeit geäußert, auch für "Nahtoderfahrungen" interessieren, sollten Sie sich einmal mit den klinischen "Drogen-Versuchen" von Stanislav Grof beschäftigen, bevor er dann zum rauschmittel-unabhängigen "holotropen Atmen" überging.
Aber, das ist an dieser Stelle überhaupt nicht das Thema.
Mit Ihren Befindlichkeiten und auch mit Ihrem Humor weiß ich nicht umzugehen und möchte dies zumindest in dieser Form auch gar nicht, werde also künftig aus Respekt nicht mehr auf Sie eingehen.
Auch Ihnen alles Gute!
"Als besonders beachtenswert empfinde ich die so genannten Initiationsriten, von denen man noch heute so einiges lernen könnte."
Ja, sagt mein ehemaliger Lehrer auch.
Von Grof habe ich bestimmt 6 Bücher mit Gewinn gelesen und bei besagtem Lehrer dann das gelernt: Holotropes Atmen: Erfahrungsbericht einer intensiven Psychotechnik
;-)
"Mit Ihren Befindlichkeiten und auch mit Ihrem Humor weiß ich nicht umzugehen"
Ich kann sie sehr gut leiden mein lieber Inselbanker, ein echter "Brain" hier, es gibt nicht mehr viele, ich bestehe darauf dass sie mich nicht im Regen stehen lassen, mein Humor ist zugebenermassen ab und an sehr ätzend und ich kann es ihnen nicht verdenken das sie auf meine letzte Antwort etwas irritiert bzw. angewiedert reagiert haben.
Geben sie sich einen Ruck und geben sie mir eine Chance.
Gruss
Ich gebe Ihnen gerne eine Chance, ich möchte Sie gerne nur verstehen können.
Interessante Beschreibung! Vielen Dank für den Link!
" ich möchte Sie gerne nur verstehen können."
Ich versuche daran zu Arbeiten.
Gruss
Gernm und um den Bogen zum Thema zu kriegen: Das Medizinsystem könnte ein Vorreiter sein, indem man es vom Zwang zum Profit abkoppelt, eine Idee der sich auch Linke anschließen könnten.
Man kann auch nicht alles so lassen, wie es ist, nur einfach ohne Profit, weil ungefähr alles von dem, wie es ist, auf Profit ausgelegt ist.
Und was es noch so geben könnte, außer Shoppen, Reisen und Geld verdienen? Nun das Holotrope/Verbundene Atmen kann einem Richtungen zeigen. Ich fand's zumindest nicht uninteressant.
Allein in diesem Blog gibt es zahlreiche sehr gute Vorschläge, die die Realisierung verdienen! Meine zentrale Thematik ist aber nach wie vor und sollte nicht wirlich im Gegensatz zu den Details gesehen werden: Wie lässt sich all dem Übel ein für allemal die Wurzel ziehen?
All Ihr klugen Leute: Können wir uns vielleicht zuerst einmal darauf einigen, dass wir ganz am Anfang einer Krise stehen, die (vielleicht) durch ein Virus ausgelöst wurde, ganz sicher aber ökonomische bzw. soziale Ursachen hat? Bei Gelingen dieser Einigung sollte dann über zwei verschiedene Lösungsvorschläge diskutiert werden: einen medizinischen und einen sozialpolitischen. Mengen wir beides durcheinander, dann kommt tatsächlich Ratlosigkeit heraus. Von Medizin verstehen wir LINKEN allgemein sicherlich weniger, konzentrieren wir uns deshalb auf die Ökonomie. Und da gibt es gute Ansätze...
Also ich "hoffe"nicht. Nicht in Deutschland. Nicht bei Deutschen.
Ich habe das schon vor Jahren gesagt udn sage es wieder, ich halte Detuschland für das gefährlichste Land der Welt. Nicht China, nicht Russland und auch nicht die USA.
Bevor hier irgendeine auch nur irgendwie geartete soziale Revolution, Rebellion, Reform stattfindet, findet die in de USA statt. Hier haben selbst noch die angenagten Analysen Lenins und Trotzkis ihre Berechtigungen. Das wird auch alles noch sichtbarer werden, wenn die ökonomische Krise so richtig Fahrt aufnimmt, auch wenn man da jetzt schon ganz offensichtliche Zeichen wahrnehmen kann, wer in Deutschland wem am Allerdurchlauchtigsten vorbeigeht...
Ich halte das auch bei etlichen ernsthaft um Aufklärung bemühten Linken für eine bösartige Unterstellung, daß sich vereint vorstellen diese Krise würde alles zum Guten wenden können.
Von der These keine Ahnung zu haben, halte ich schon eher was^^. Ob ich selber keine Ahnung haben weiß ich nicht, aber ich weiß, daß ich viel zu wenig davon habe.
Ich verstehe soweiso nicht wie man sich JETZT in dieser Sondersituation eienr Epidemie derart verbohrt auf das Thema Meinungsfreiheit/Grundgesetz versteift oder auf Zahlenmaterial zr Coronaepidemie und rechtskonservativen Kreisen noch die Bühne bereitet für deren Diffamierungskampagnen, wenn die Probleme offensichtlich immer noch dort liegen, wo sie vorher schon waren, im ökonomischen Bereich.
Das Grundgesetz wird nicht erst seit Corona schrittweise demontiert, Proteste gabs deswegen auch kaum bis gar nicht. Das Seuchengesetz existiert schon seit Jahrzehnten.
DIrekt unter dem Grundgesetzartikel 2(1)"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit...", in dessen Namen momentan stellenweise rumgebrüllt wird er wäre gefährdet durch die Maßnahmen gegen eine Epidemie, steht übrigens auch der Artikel 2 (2)"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit..."
Das wird gerne mal vergessen oder es wird einfach ignoriert oder aggressiv abgebügelt im Diskurs, was ich persönlich für den größten Fehler halte, den man als Linker machen kann. Ignoranz und Aggression in Diskursen sind die Kennzeichen der Faschisten. Deren Strategien sind auch gut zu erkennen. Sie versuchen querfrontartige Strukturen zu etablieren, die es der rechtskonservativen Bourgeoisie ermöglicht die hirnlose Hufeisentheorie zu verlautbaren und trotzdem die Anschlussfähigkeit zu den Rechten erhält via Nationalismus und Utilitarismus.
Welche Ansätze meinen Sie?
Der Autor scheint eher mit den Neoliberalen Hand in Hand zu gehen, wenn er alternative Medien im selben Satz mit Verschwörungstheorien nennt. Die "NachDenkSeiten" zum Beispiel haben soviel mit Verschwörung gemein wie die BILD mit Seriosität nämlich nichts.
Und nur weil Neoliberale nach den Grundrechten schreien (was soll die FDP auch anderes machen als Oppositionspartei) heißt das noch lang nicht das man sich als Linker mit ihnen vereint. Schließlich haben Linke einen großen Anteil an den existierenden Grundrechten
Als Linker hat man so seine Probleme, zB. Gerichtsurteil im Saarland zu Ausgangsbeschränkungen.
Stelle ich mich nun mit auf die Seite von Helge Braun, einer durch und durch konservativen, neoliberalen und tansatlantischen Figur, oder auf, zumindest in großen Teilen ,rechten Apologeten die plötzlich Fans der deutschen Gewaltenteilung geworden sind.
Es ist ein Dilemma.
Zum Beispiel die Ansätze zur Gesundheitspolitik. Um doch auf das Virus einzugehen. Aber genauso die Vorschläge zur Finanzierung einer anderen Politik, die Vorschläge zur Abrüstung und zum Frieden, zu sozialen Verbesserungen... erwarten Sie bitte keine konkreten Ausführungen, da reicht weder meine Zeit noch der Platz hier. Bitte selbst nachlesen.
Schuld an der Misere sind nicht nur die Linken selbst, sondern zum größten Teil auch schon die herrschende Ideologie.
Konsumkritik hat mittlerweile ja einen breiten Teil der Gesellschaft erfasst, nur fehlt die Verbindung zum Blick aufs Ganze. Bei all der globalisierten Entfremdung natürlich auch kein Wunder.
Da kauft der politisch motivierte Veganer dann halt Nüsse oder Avocados aus sonst woher, wo die Ausbeutung von Natur und Mensch auch nicht wirklich besser ist.
Dass Lohnarbeit und Karriere irgendwie doch nicht das erfüllendste ist, haben auch schon viele Leute kapiert. Nur werden die falschen Schlüsse gezogen.
Es gibt neuerdings ja so genannte Frugalisten, die wollen eigentlich auch nur weniger Arbeiten. Anstatt gemeinsam für Umverteilung zu kämpfen, ist deren Lösung mit Finanzen zu spekulieren und die Ausbeitung irgendwo anders nur zu verstärken.
Ich selbst habs ja auch erst mit Ende 20 durchschaut, aber auch nur, weil ich das Glück hatte die richtigen Leute zu treffen. Anonsten hat mir immer nur der Opa stolz erzählt, wie der Uropa gegen die Kommunisten in München gekämpft hat.
Kein Mensch erklärt einem in der Schule, warum ich Miete zahlen muss und der andere nicht. Oder warum wir seit der vorletzten Generation 40 Stunden arbeiten.
Als Kind dachte ich immer in der Zukunft machen die Roboter die ganze unliebsame Arbeit, irgendwann wurde mir beigebracht, das wäre naiv.
"Ich verstehe soweiso nicht wie man sich JETZT in dieser Sondersituation eienr Epidemie derart verbohrt auf das Thema Meinungsfreiheit/Grundgesetz versteift oder auf Zahlenmaterial zr Coronaepidemie und rechtskonservativen Kreisen noch die Bühne bereitet für deren Diffamierungskampagnen, wenn die Probleme offensichtlich immer noch dort liegen, wo sie vorher schon waren, im ökonomischen Bereich."
exakt!
»Was wäre zu tun? Vielleicht mehr Pragmatismus wagen, dogmatisch öfter mal fünfe gerade sein lassen. Schwerste Probleme und Fragen öfter mal mit leichtem Florett angehen, statt mit schwersten ideologischen Geschützen. (…)«
Wow, solche Gedanken im Freitag – wie unverhofft :-).
Die Wurzel möchte ich auch ziehen. Für mich, wie für Sie, eine Bewusstseinsfrage. Das alles steht für mich auch nicht im Gegensatz zu den Details, sondern in diesen muss sich ausdrücken, dass ein anderer Wind weht, eben nicht in Volksreden oder auf einem Blatt Papier, sondern im Bewusstsein, umgesetzt in die Tat, die Lebenspraxis.
Bei Wilber habe ich gelernt, welche Aspekte wichtig sind und dass man Gas geben muss. Bei Dethlefsen/Dahlke habe ich gelernt, dass man es mit dem Gas geben nicht übertreiben darf, Entwicklung ist primär ein Reifungsprozess und den verdirbt man, wenn man ihn künstlich beschleunigt. Mir selbst ist immer klarer geworden, dass man es akzeptieren muss, wenn man Menschen nicht weiter kommen und man die Verpflichtung hat, dafür zu sorgen, dass die Menschen, die ihre Art des Lebens gefunden haben, alles Recht haben in Ruhe gelassen zu werden. Und gerade in letzter Zeit noch, dass es auch ein Feeling für den rechten Moment gibt. Dann muss man präsent sein, ist die Zeitqualität nicht gegeben, kann man sich ein Bein ausreißen, es wird dann nichts.
Dennoch finde ich es wichtig und sinnvoll Entwicklungsprozesse anzuregen, da ist es gut zu sehen, wen man damit nicht bedrängt, wenn man motivieren sollte und dann sollte man auch Angebote oder Ideen haben.
In Bezug auf den richtigen Moment gebe ich Ihnen Recht, wie auch in Beug auf das Vermeiden von Überforderung.
Das aber ändert bedauerlicherweise nichts an der Tatsache, dass es ohne klaren Oaradigmenwechsel nicht geht.
Paradigmenwechsel
Also ist der Befund, dass wir glauben, Ahnung zu haben, aber die PS nicht auf die Straße kriegen, oder?
Mit Ihrer Frage kann ich nichts anfangen. Ich bin davon überzeugt, dass es vielfältige Ansätze braucht, wobei Fundament und Ziel dann doch vor dem Installieren all des anderen geklärt werden sollte.
"Ich würde es noch um den Punkt ergänzen, das ärztliche Leistungen für alle Menschen gleich verfügbar und für alle kostenlos sein sollten.
Das schließt auch ganz alltägliche Dinge ein, wie Screenings aller Art, Rundum-Zahnersatz, rein kosmetische Eingriffe etc..."
Das Irre ist, Leute die jeden Tag fleissig arbeiten, müssen zu ihrem Zahnersatz zuzahlen und Leute, die keinen Handschlag rühren, müssen keinen Cent zuzahlen.
Das gleiche bei der Brille. Sogar Gleitsichtgläser werden vom Jobcenter übernommen!
Man kommt sich als Leistungsträger verarscht vor.
@kellerkind
Ergänzung:
Vielleicht werden die sebsternannten Linken marginalisiert, weil links sein für sie nur noch bedeutet, von den Wertschöpfern der Mitte zu den Armen oder Schwachen umzuverteilen.
Echte Linke legen sich mit der Oberschicht an, zum Wohle der Mittelschicht.
Linke befreien die Arbeiter und nicht die Faulpelze.
Linke machen Druck auf die Gewerkschaften und überlassen es nicht den Rechten
eine neue Arbeiterbewegung aufzubauen.
"Uns Linke verbindet gerade vor allem eines: Wir haben keine Ahnung."
Wenn das so ist, dann können die Linken ja auch nicht wissen, was sie verbindet. Endlich kommt mal Licht ins Dunkel!
"Man muss freilich erst mal verstehen, dass die Natur nicht unser großer Freund ist, auch keine allweise und besorte Mutter, sondern in all ihrer Widersprüchlichkeit und Willkür eine grausame Regentin ist. Darüber hatte sich ja bereits Freud gewundert, dass das Unbehagen der Kultur gilt, während es die Natur ist, die uns Scherereien macht."
Soviel geballte Ignoranz ist fast bewundernswert.
Nicht nur das Freud nachweislich ein Scharlatan war ... lassen wir das. Nein, ich möchte Sie, als Teil der Natur, im Detail bestätigen, weil Sie garantiert nicht mein Freund sind, nie sein werden. Glücklicherweise sind Sie aber nicht gerade repräsentativ für "Natur". Andererseits würde ich Sie bitten, sich mal ein paar Minuten in einem Vakuum aufzuhalten, damit sie die Natur zu schätzen lernen, in der es definitiv kein wie auch immer geartetes "in der Mitte durch" gibt.
Wenn man mal bedenkt, dass wirklich alles ohne Ausnahme, was der Mensch jemals gewesen ist, ist und sein wird, sowie alles was er jemals erdachte, erdenkt und erdenken wird und benutzte, benutzt und benutzen wird Natur ist und bleibt, dann sind Sie gelinde gesagt arrogant und undankbar und wissen mit einem Wort nicht zu schätzen, was es heißt, zu leben.
"Das Seuchengesetz existiert schon seit Jahrzehnten."
nicht das, was gerade angewendet wird.
Die Linken finden sich eingehakt mit der Regierung und den Neoliberalen im gemeinsamen Nichtwissen ob ihre sagenhafte Rettungsaktion für die Wirtschaft Wirkung zeigt.
Die deutschen Schlüsselindustrien stehen mit dem Rücken zur Wand wie alte Corona-Erkrankte. Boris Palmer würde sagen: wie retten hier möglicherweise Industriezweige, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihrer mangelnden Innovationsfähigkeit und ihrer Exportabhängigkeit.
Der Verbrennungsmotor, die Agrochemie, gentechnisch verändertes Saatgut,die Luftfahrt, Kreuzfahrt und Tourismus, Handel und Logistik stehen vor umwälzenden Veränderungen.
Vielleicht sollten die alten Industriezweige sich opfern für eine neue, gemeinwohlorientierte ökologische Wirtschaft?
"In einer […] tragischen Entscheidungssituation kann die rechtschaffene Wirtschaft ihre Würde einzig darin finden, dass sie ihr Interesse bis hin zur Aufopferung ihres Profits den Interessen anderer oder des Gemeinwohls unterordnet.“
Frei nach Otto Depenheuer
Ich möchte mich von Ihnen so nicht ergänzen lassen.
Es mag genauso viele Ansichten zum "Links-Sein" geben, wie es Linke gibt, aber Ihre scheint mir doch sehr korrumpiert.
Sie denken in Schubladen und beschweren sich darüber, dass die angeblich Faulen alles gratis erhalten, ordnen die Welt in fleißig und faul.
Linke pauschalisieren nicht, sondern erkennen Ursachen. Arme sind nicht unbedingt arm, weil sie faul sind. Genauso wie Wohlhabende nicht strebsam sind, weil sie fleißig sind.
Und ich weiß, dass die von Ihnen so verachtete "Unterschicht" - wenn man Ihrem Schema folgt - alle unliebsamen, aber notwendigsten Tätigkeiten für wenig Geld verrichten.
Ich verzichte auf ausführliche Erklärungen, es wurde schon genug dazu geschrieben und letztendlich braucht es auch etwas Empathie und den Willen die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, nicht nur aus der eigenen.
Ich möchte Ihnen aber noch mitgeben, dass jeder das Recht haben sollte auch faul sein zu dürfen, dient Strebsamkeit heut doch zuerst und meist der Rendite und Kapitalakkumulation.
Strange article. Esoteric. Designed for or understood by the specially initiated alone.
Or: just speak for yourself only.
nicht ganz^^.
das was vor wochen angewendet wurde, waren die entscheidungen der bundesländer vor wochen gewesen. auf der entsrpechenden seite der bundesgesetze stand zu diesem zeitpunkt imme noch das seuchengesetz in der reformierten form von 2017 zu lesen ohne jeden hinweis auf änderungen in dder mache. das gesetz selbst in ein paar jahrzehnte alt. weil ich wissen woltle, was denn nun defacto juristisch gelten ist, hatte ich mich zum für bayern auf die suche gemacht. im ifgs sind anordnungen wie ausgehverbote für nichtinfizierte etc nicht enthalten, fast alle texte beziehen sich auf infizierte menschen, was ja sinn macht, keiner will zb. daß ebolakranke etc frei rumlaufen. zum zeitpunkt meiern rechechere gabs es diese konkreten anordnugnen zu eisnchränkungen nur länderweise geregelt. udn selbst da waren etliche mythen NICHT rechtlich umgesetzt.
insgesamt war allerdings die INFORAMTIONSLAGE durch ÖR TV oder Politik oder Printmedien vor Wochen, ich sage mit voller Absicht, BESCHEIDEN bis BESCH!SSEN. ich hatte den eidnruck es ging primär darum desinformation und angst zu verbreiten, um möglichst viele dazu zu bringen durch gerüchte sich selber einzuschränken. das gnaze ist ja bekannt unter dem stichwort NUDGING. hat auch perfekt funktionerit bis heute^^.
links dazu hier:
https://www.verkuendung-bayern.de/baymbl/2020-205/?fbclid=IwAR1d3Vq0bLKApcusKqYdSn0cCQ6AK1MPEzfV2GdjIUUS-zmbezjmK4MGaeQ
https://www.juraforum.de/lexikon/allgemeinverfuegung?fbclid=IwAR1X8BIrJwv5vGnfhv3lJxcbOEvg2BUb8CYjbQiZ86o9-DZ7jXvUJC8KsqI
https://www.juraforum.de/ratgeber/corona/coronavirus-notstand-und-ausgangssperren?fbclid=IwAR2f15OEW6B4UdxDRrteYEI5ugzfUk5pvn1jmEHGMl7nwhalJavir77_dps
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/IfSG/ifsg_node.html?fbclid=IwAR0jcItIXeN7kQOJ5X-9VcAhXbBBz_4xI1oNTXfrXmu2Oh1qLUGNcruimxc
hier das ifsg
http://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/index.html?fbclid=IwAR3UdBjYGTQxYOR4MDGFlR4-2EiqX-ea_7-8a3aBzcw-Amcet92nTGkSeAI
änderunge im detail
https://www.buzer.de/gesetz/2148/l.htm
was wirklich interessant ist, sind nicht die textstellen zu eisnchränkenden maßnahmen selbst , sondern die IN GESETZEN GEGOSSENE UMGEHUNG/ELIMINIERUNG DES BUNDESRATES BEI KÜNFTIGEN ÄNDERUNGEN, die man durch notsituationen legitimeren will, zb. KRIEG.
DAS sollten die grundgesetzschützer angehen. DAS ist defacto ein abbau von demokratischen strukturen in schwerwiegender form, denn so derartig hindernd im zeitablauf von gesetzgebungen kann bei anpassungen durch notsituationen ein durchlaufen und absegnen durch den bundesrat gar nicht sein, wie man ja aktuell am IFSG sehen konnte.
Ich habe selten einen Beitrag gelesen, der mehr Schublade aufmacht als den ihren!
Es sind sie, die Armut mit Faulheit in Verbindung bringt und Faule pauschal die "Unterschicht" einorden, obwohl Reichtum doch sehr oft mit Faulheit korreliert.
Im übrigen verachte ich nicht die Unterschicht, sondern sie Dummheit.
Nur daß wir uns recht verstehen; sie sind also nicht der Ansicht, daß dem Fleissigen in der Gesellschaft mehr zusteht als dem Faulen??
>>Das gleiche bei der Brille. Sogar Gleitsichtgläser werden vom Jobcenter übernommen!<<
Und wer selbst keine Erfahrung mit der Agentur für Armut hat glaubt das sogar und ahnt nicht, von wem er/sie verarscht wird.
Sebastian Friedrich bringt die Lage eines linken Meanstreams gut auf den Punkt, die im Corona-Notstand wie in vielen anderen Fragen zum Feigenblatt der Regierung Merkel-Spahn wird. Habe die Glosse in diesen Telepolis-Beitrag mit eingearbeitet:
https://www.heise.de/tp/features/Wie-umgehen-mit-irrationalen-Protestbewegungen-4724008.html
Lesetip:
Corona und die Demokratie
Eine linke Kritik
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2020
190 Seiten | 14,8 x 21 cm | Softcover | ISBN 978-3-946193-33-3 | 14€
https://www.editioncritic.de/allgemein/neuerscheinung-corona-und-die-demokratie-eine-linke-kritik-gerald-grueneklee-clemens-heni-peter-nowak/