We live without good music

Medientagebuch Gradmesser des Ansehens in Europa: Der Grand Prix und das deutsche Liedgut
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Corinna May hat beim europäischen Sangeswettbewerb in Tallinn einen blamablen 21. Rang erreicht. Der Komponist ihres Verlierertitels, Ralph Siegel aus München, der vorher die blinde Künstlerin als Favoritin bezeichnet hatte, nannte die gesamte Darbietung nun einen "Arsch und Friedrich". Das lässt vermuten, dass Siegel vielleicht auch den Text besser selbst geschrieben hätte, denn im Vergleich zu I can´t live without music klingt ja Arsch und Friedrich ausgesprochen melodiös und lyrisch.
Vier Länder - Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien - sind beim Grand Prix gesetzt, denn ihre Fernsehanstalten zahlen am meisten, und ihre Absatzmärkte sind für Musikprodukte zu groß, als dass die Eurovision auf sie verzichten könnt