Weder Klasse noch Masse

EU-Agrarreform Die überarbeiteten Brüsseler Vorschläge zielen auf Marktorientierung, aber kaum noch auf nachhaltige Entwicklung und Qualitätsproduktion
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Nicht an der Jagd auf Brüsseler Subventionen, sondern am Appetit der Verbraucher sollen die Landwirte künftig ihre Erzeugung ausrichten. Mit der Reform der EU-Agrarpolitik, so ihr geistiger Vater Franz Fischler, könnten die Bauern wieder zu Unternehmern werden. Das Rezept des einstigen Tiroler Bergbauern und heutigen EU-Agrarkommissars heißt Entkopplung der Beihilfen von der Produktion. An die Stelle der Hektarprämien für endlos wogende Getreidefelder und des Kopfgeldes für Mastbullen oder Mutterkühe soll eine einzelbetriebliche Pauschalzahlung treten, die sich nach der Summe der früher kassierten Subventionen bemisst. Der Bauer soll nicht mehr danach bezahlt werden, wie viele Tonnen überschüssigen Getreides er in die öffentlichen