Wehklagen und Zähneklappern

Kommentar Schwarz-Rote Finanzpolitik in der Rationalitätsfalle
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Große Koalition inszeniert unter dem Titel "Wehklagen und Zähneklappern" ein Drama, das als Tragödie zu enden droht. Lauthals wird von einem "Kassensturz" geredet, um auf den Griff ins Portemonnaie einzustimmen. Folglich klingen derzeit die Katastrophenmeldungen über die aus dem Ruder gelaufene öffentliche Schuldenaufnahme besonders apokalyptisch. Bei mehr als 480 Milliarden Euro Steuereinnahmen 2005 über "leere Kassen" zu reden, dient offenbar dem Zweck, bei den "kleinen Leuten" genügend "Opferbereitschaft" auszulösen. Der großkoalitionäre Mut zur Verkündigung vom unausweichlichen Kahlschlag wird zur politischen Tugend verklärt, um eine ohne jeden Zweifel gescheiterte rot-grüne Finanzpolitik verschärft fortzusetzen.