Weiche Waffen

Ost versus West Welche Erkenntnisse lassen sich aus künstlerischen Systemvergleichen gewinnen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2021

Die Propagandaschlachten des Kalten Krieges wurden nicht nur auf diplomatischem Terrain geschlagen, sondern besonders auch in der Kunst. Die Rivalität der politischen Systeme übertrug sich traditionell durch das ideologische Wetteifern zwischen ungegenständlicher und figurativer Darstellungsweise in die Malerei: Ein frühes Beispiel für diesen kategorischen Widerstreit war die American National Exhibition (ANEM), die 1959 in Moskau im Zuge eines gegenseitigen Kulturabkommens stattfand – ihr Pendant, die USSR Exhibition, eröffnete im gleichen Jahr in New York. Die ANEM war als „weiche Waffe“ des kalten Krieges konzipiert und sollte eine Leistungsschau des kapitalistischen Systems und seiner Konsumversprechen sein. Es ging dort um Mode und Wasch