Weiches Wasser, mächtige Steine

Im Gespräch Der Dalai Lama über Tibet und die Macht der Gewaltlosigkeit
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Der Dalai Lama, 1935 in Osttibet geboren, gilt als einer der tolerantesten Religionsführer unserer Zeit. Seit Jahrzehnten setzt er sich mit friedlichen Mitteln für die Autonomie Tibets ein und erhielt 1989 den Friedensnobelpreis. Anlässlich der Verleihung des hessischen Friedenspreises vor einer Woche hatte der Journalist Franz Alt Gelegenheit mit dem Geistlichen zu sprechen.

FREITAG: Seit fast 50 Jahren kämpfen Sie mit den Mitteln der Gewaltfreiheit gegen Chinas Dominanz auf dem Dach der Welt - bisher eher erfolglos. Ist Ihre Politik gescheitert?
DALAI LAMA: Nein! Mein Vorgehen hat dreierlei bewirkt: Würden die Tibeter zur Gewalt greifen, gäbe es noch mehr Repression durch die chinesische Regierung. In der Demokratiebewegung Chinas finden sich immer mehr Anh&