Weichgespültes Solidaritätsprinzip

Wohin geht das Gesundheitssystem Vor dem Wahlkampf redet keiner von Systemwechsel, doch der von Horst Seehofer (CSU) eingeleitete Paradigmenwechsel prägt auch die sozialdemokratische Gesundheitspolitik
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Vergangene Woche stellte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) eine weitere "kleine" Reform im Gesundheitswesen vor: Die Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze soll den Kassenwechsel erschweren und die "Risikoselektion" eindämmen. Kapital- und andere Nebeneinkünfte bleiben auch künftig versicherungsfrei. Ein "Zentrum für Qualität in der Medizin" soll Leitlinien zur Behandlung von Volkskrankheiten entwickeln und den Standesvertretungen Konkurrenz machen. Das Festhalten am Solidarprinzip brachte der Gesundheitsministerin sogar die Zustimmung von Seiten der Bündnisgrünen und der PDS ein.

In der Gesundheitspolitik wird entschieden, welchen gesellschaftlichen Stellenwert Gesundheitsförderung und Krankheitsbekämpfung haben, welche Ressourcen a