Weimarer Literatur

A–Z Viele Romane aus diesen Jahren zwischen 1918 und 1933 behandeln die Hoffnungen, aber auch das Scheitern der ersten deutschen Demokratie. Unser Literaturlexikon der Woche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015

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Alexanderplatz „Franz Biberkopfs Lebensschiffchen hat schwer geladen und braucht doch nirgends auf Grund zu stoßen“, urteilte Walter Benjamin über den Protagonisten in Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz (1929). Klar, das ist ewige Schullektüre geworden. Und doch leidet man auch heute mit, wenn Biberkopf, hin- und hergerissen von den Gezeiten seiner Gegenwart, endlich ankommen will. Nach einem Gefängnisaufenthalt versucht er sich eine neue, legale Existenz aufzubauen. Doch die sozialen Umstände lassen dies nicht zu. Döblin verfolgt Biberkopfs Schicksal dabei nicht chronologisch, auch zeichnet er kein Psychogramm (➝ Rot). Mit der Montage von Alltagstexten erschafft er vielmehr eine komplexe Milieustudie, die weit über die „l