Weiß, christlich, skrupellos

Terror Seine Taten erklären oder ihn ausgrenzen – das scheinen die beiden Reaktionen zu sein, die Anders Breivik seinem Publikum lässt. Darauf müssen wir aber nicht hereinfallen
Exklusiv für Abonnent:innen

Große Schrecken halten wir aus, indem wir sie umgehend als das „ganz Andere“ von uns weisen. Oder aber wir erklären uns das Trauma und ordnen es so in unser Verständnis von Normalität ein. Das ist im Fall des jüngsten Terroraktes in Norwegen nicht anders. Die zahlreichen Kommentare und Analysen von Anders Behring Breiviks Tat und von seinem Manifest zur Tat lassen sich in der Regel leicht der einen oder anderen Strategie zur Krisenbewältigung zuordnen.

Jens Breivik zum Beispiel, der Vater des Attentäters, hat seinen Sohn nach der schrecklichen Tat glatt verleugnet. Er bedauerte, dass Anders sich beim Massaker auf der Insel nicht gleich selbst mit umgebracht hatte. Als ein Reporter den ehemaligen Diplomaten fragte, was seine Botschaft für d