Wellenbewegungen der Macht

Wie vor zweitausend Jahren Alfred Diwersy und Gisela Wands Bildband über den "Irak - Land zwischen Euphrat und Tigris"
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Die Zeichen an der Wand. Der irakische Diktator Saddam Hussein hat sie schon so oft gesehen, dass kaum zu erwarten steht, dass er wie weiland König Belsazar erbleichen wird, wenn demnächst an der großen Stimmtafel im Sitzungssaal des UN-Sicherheitsrates in New York vielleicht doch das Abstimmungsergebnis über ein UN-Mandat gegen Husseins Regime in roten Zahlen aufflackern wird.

Der Vergleich ist nicht weit her geholt. Denn Saddam Hussein pflegt ein inniges Verhältnis zur Geschichte. Das Menetekel, das dem assyrischen König Belsazar ungefähr 600 Jahre vor Christus das Herrscher-Leben gekostet haben soll, erschien dem Potentaten im Palast seines bekannteren Vorgängers Nebukadnezar II. In einem Akt bewusster Blasphemie entweihte Belsazar das erbeutete Te