Wenn der Dackel jault

Sachlich richtig Prof. Dr. Schütz sucht Trost in der Lektüre und lernt viel über Adornos Verhältnis zu Eiscreme
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2021

Das ist nicht gerade ein Buch für besinnlich-entspannte Stunden zur Jahresendzeit. Grit Poppe, deren Jugendroman Weggesperrt (2009) preisgekrönt wurde, hat zusammen mit ihrem Sohn Niklas eine Dokumentation nachgereicht, die Grausen macht, ihr Titel: Die Weggesperrtenin der DDR.

Allein schon die Zahl der einschlägigen Einrichtungen verstört. Umso mehr, was in ihnen geschah, Zwangsarbeit und -sport, Einzelarrest, Essensentzug, Prügel, Erniedrigungen jedweder Art. Es ist erschütternd, was ehemalige Insassen, meist höchst reflektierte Menschen, zu erzählen haben und das ist – auch im Buch nicht – kein Grund zur nachgetragenen DDR-Häme, denn in kirchlichen Heimen ging es kaum besser als in staatlichen zu – und die angefü