Wenn die Fässer überlaufen

Türkei Statt einer Kurskorrektur gibt es eine pragmatische Kursanpassung und einen zerstörten Frieden mit den Kurden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2015
Erdoğan-Gegner sammeln Material für den Barrikadenbau in Istanbul
Erdoğan-Gegner sammeln Material für den Barrikadenbau in Istanbul

Foto: Yasin Akgul/AFP/Getty Images

Präsident Tayyip Erdogan lässt sich von Warnungen nicht im Geringsten beeindrucken. Die Stellungen der PKK im Nordirak werden weiter mit voller Wucht bombardiert und damit die innenpolitischen Auseinandersetzungen im eigenen Land angeheizt. Inzwischen liegt ein Verbot der prokurdischen HDP in der Luft.

Für die US-Regierung freilich handelt es sich dabei keineswegs um eine Aggression – sie spricht von Selbstverteidigung. Was für Washington allein zählt, das ist das Bekenntnis aus Ankara zur Anti-IS-Front, so fragwürdig die Umstände auch immer sein mögen.

Schon lange stand die AKP-Regierung für ihren fragwürdigen Umgang mit dem Islamischen Staat (IS) in der Kritik. Die USA wie die EU warfen ihr vor, die 900 Kilometer lange Grenze zu Syrie