Wenn die Geschichte mit dem Fuß aufstampft

Neoliberalismus Robert Menasse über die Prägekraft des Mauerfalls und der Geschichte, über Antisemitismus, Aufklärung und neue Projekte
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Robert Menasse, geboren 1954, lebt in Wien und Amsterdam. Seine vier Romane und zahlreiche Essays weisen ihn als sprachlich und intellektuell anspruchsvollen Autoren aus. Für seinen Roman Vertreibung aus der Hölle erhielt er den Lion-Feuchtwanger-Preis 2002 der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. An diesem Wochenende erhält er in der Evangelischen Akademie Tutzing den Marie Luise Kaschnitz-Preis.

FREITAG: In Ihrer Erzählung "Lange nicht gesehen" dient die Geschichte (Mauerfall, Abschmelzen des Ostblocks) als Rahmen, als Echoraum, die Personen aber entscheiden aufgrund von Familienprägungen, die mit der großen Geschichte zu tun haben (der Großvater im Spanienkrieg). Wie sehen Sie das Verhältnis Familientradition - Geschichte?
ROBERT MENASSE: I