Wenn Faschisten nicht "Faschisten" genannt werden

Kein Streit um Worte Über die Wiederbelebung eines umstrittenen Begriffs
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Die jüngste Entgleisung von Silvio Berlusconi, der Italiens einstigen Diktator Mussolini mit den Worten lobte, er sei immerhin guten Willens gewesen und habe "die Opposition nur in die Ferien an die Grenze geschickt", hat wieder einmal die Frage nach "qualitativen Unterschieden" zwischen dem deutschen und italienischen Faschismus laut werden lassen. Eine seriöse Debatte erscheint jedoch nur dann denkbar, kann dabei auch auf den "Faschismus" als Begriff zurückgegriffen werden, ohne dass ein williger Zeitgeist dies als anachronistisch denunziert.

In seiner Rezension von Sven Reichardts Buch Faschistische Kampfbünde, das dem Vergleich des italienischen Squadrismus mit der SA gewidmet ist, spricht der Berliner Historiker Moritz Föllmer von einer "Revitalisierung des Fas