Wenn Kino zu viel wird ...

Hollywoods Programme zur Raumbeherrschung und Ertüchtigung Wie sich der "kapitalistische Realismus" der Blockbuster-Filme zur Wirklichkeit verhält
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In der Murnau-Ausstellung Anfang des Jahres im Berliner Filmmuseum stach ein Exponat besonders heraus: Das Modell eines mittelalterlichen Straßenzugs für den Film Phantom. Die hutzeligen Fassaden waren gesäumt von einer langen Schiene für die Kamera und einer Batterie von Scheinwerfern, die sich in Wirklichkeit über hundert Meter erstreckte. Aber nicht nur die Kamera, auch die Dekoration war teilweise auf Schienen montiert und so konnte jedes Bildelement mit jedem anderen frei verbunden werden. Es ist bekannt, dass Murnau solche mobilisierten Bildverhältnisse liebte. Dass seine Innovationsfreude bereits 1921 auf derart aufwändige Lösungen zugesteuert war, wurde hier anschaulich belegt. Da Murnau mit seinen Ansprüchen in Deutschland an Grenzen st