Wenn man Alina Schmidt heißt

Spätaussiedler Eleonora Hummels bewegender Roman über eine russlanddeutsche Familie
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Als Zarin Katharina die Große in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts deutsche Einwanderer an der Wolga ansiedelte, soll sie, so erzählt eine Legende, in der Schweiz ein Goldrubelkonto eingerichtet haben, um den Deutschen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, sollten sie einmal genug vom Leben in Russland haben. Die genaue Summe sei zwar nicht bekannt, aber mitsamt der Zinsen und Zinseszinsen aus mehr als zwei Jahrhunderten dürfte es sich um einen stattlichen Betrag handeln. Und noch immer soll es Leute geben, die Briefe in die Schweiz schreiben, um ihren Anspruch geltend zu machen.

Alinas Großvater erzählt seiner Enkelin diese Geschichte, als die beiden in einem kleinen Dorf unter dem Katharinentor stehen. Einmal soll die Zarin den Ort passi