Wenn mein Herz rast

Vergessene Opfer Vergewaltigte Frauen in Ruanda zehn Jahre nach dem Völkermord
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Eine staubige Straße mitten im ruandischen Nirgendwo: Alvéra wartet. Ihr Kleid ist festlich, leuchtendes Gelb flattert im Wind. Heute ist ein besonderer Tag, das Auto mit den Frauen müsste längst da sein. Dann endlich ein Hupen, und der Geländewagen fährt heran. Die Anspannung weicht einem Lächeln. Hastig steigt sie ein, die Gruppe ist fast vollzählig - sieben Tutsi-Frauen aus der Region Butare, die zu keinem fröhlichen Ausflug aufbrechen.

Die Frauen kennen und vertrauen einander, doch nicht das ist es, was sie eint: Jede von ihnen wurde während des Völkermords 1994 unzählige Male vergewaltigt, jede ist seitdem mit dem HI-Virus infiziert, jede sucht nach einem Weg zurück ins Leben und in die Gesellschaft Ruandas.

Als am 6. Ap