Wenn schon Theater, dann richtig

Springer-Tribunal Der Springer-Verlag will das Tribunal, das 1968 gegen ihn veranstaltet werden sollte, nun selbst ausrichten. Gute Idee, aber nur unter einer Bedingung, meint unser Autor
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Nur mal zum Beispiel: Als ich Anfang 1968 in Begleitung von zwei Studentinnen aus einem Kino in Westberlin kam, trat ein Mann auf mich zu, fragte rotzig „Kommune, wa?“, um mir anschließend seine Faust ins Gesicht zu schleudern. Bei einer anderen Gelegenheit torkelte mir ein Betrunkener entgegen, zog an meinen langen Haaren und schlug mit seiner Stirn meine Nase blutig.

Zweifelsohne hätten die Bürger im Westteil Berlins die Kritiker ihrer Schutzmacht und ihres Alltags auch ohne Springer nicht sonderlich geschätzt. Eine Stadt in Lynchlaune zu versetzen – das blieb der Presse aus der Kochstraße vorbehalten. Wer sich heute unser Entsetzen angesichts dieser Brutalität vorstellen will, sei daran erinnert, dass die meisten von uns mit dem Kleinen Pri