Wenn Tod Verbindungen schafft

Rituale Carmen Mayer arbeitet als Trauerbegleiterin, vor allem beschäftigt sie der Umgang mit Verlust im Fußball. Sie ist überzeugt, dessen Rituale schaffen Halt und geben Trost
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„Ich hab’ mir das ja nicht in dem Sinne vorgenommen, mit Tabus zu arbeiten.“ Carmen Mayer lacht ihr einnehmendes, herzliches Lachen, während sie ihre Tasse abstellt. Dann ergänzt sie: „Für den Fußball stimmt es auch nicht. Das ist ja das Schöne.“ Sie lächelt jetzt. Der Tod, das ewige Tabuthema, es ist ihr ganz selbstverständlich geworden. Wenn Mayer redet, ist da überall Verbindung. Es beginnt mit ihrer Sprache, aus der die erste Heimat Freiburg ebenso klingt wie ihr Zuhause Berlin. Eine warme, ungewöhnliche Mischung ist das, die sie an beiden Orten fest verankert. Verbindung ist auch herauszuspüren, wenn sie über andere spricht, mit großer Herzenswärme, die alle Menschen mit an den Tisch bringt,