Wenn Visionäre zu Realisten werden

Afrika Politiker wie Paul Kagame (Ruanda), Jerry Rawlings (Ghana) und Yoweri Museveni (Uganda) beendeten einst eine Epoche der Autokratie und des postkolonialen Verfalls
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Bruderschaft hat man sie zuweilen genannt. Dabei unterhielten Ruandas damaliger Vizepräsident Paul Kagame oder die Staatschefs Isayas Afewerki in Eritrea, Meles Zenawi in Äthiopien, Laurent-Désiré Kabila im Kongo, Yoweri Museveni in Uganda oder Jerry Rawlings in Ghana während der neunziger Jahre weder einen Geheimbund noch ein Netzwerk, um untereinander Kontakt und Konsens zu suchen. Was sie vereinte, ergab sich mehr durch ihre Vita und die Umstände ihrer Regierungsübernahme: Da konnten sich ehemalige Dschungelkämpfer an die Spitze einiger Staaten Zentral- und Ostafrikas setzen, indem sie postkoloniale Machtkartelle aus den Angeln hoben und sich als „neue Führer“ empfahlen, die mit Korruption, Misswirtschaft und den totalitären