Wer beantwortet die Gretchenfrage?

Im Gespräch Klaus Ernst, Vorstandsmitglied der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG), über die Folgen der NRW-Wahl und das Dream-Team Lafontaine-Gysi
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FREITAG: Wie bewerten Sie den Schritt von Schröder und Müntefering, baldige Neuwahlen anzustreben?
KLAUS ERNST: Zunächst muss man sagen, dass die Bürger in NRW der rot-grünen Politik des Sozialabbaus eine klare Absage erteilt haben. Die Sozialdemokratie ist unglaubwürdig geworden. Der knappe Wahltermin bedeutet, dass Schröder und Müntefering ihre Politik in der eigenen Partei nicht mehr zur Debatte stellen wollen. Schröder sagt: Wer will, dass die SPD weiter regiert, müsse seinen Kurs bedingungslos unterstützen. Und die Bürger müssen sich entscheiden zwischen zwei Parteien, die im Inhalt dasselbe wollen: CDU und SPD unterscheiden sich nur in Nuancen. Das Makabre an diesem Vorgang ist, dass es derzeit in wesentlichen Kernfrage