Wer hasst die Luft?

Demut, Eleganz und Ironie Dirk von Petersdorff leidet an der erschöpften Moderne
Exklusiv für Abonnent:innen

Das Bemühen um deutliche Abgrenzung ist erkennbar, mit dem der Lyriker und Germanist Dirk von Petersdorff seinen Feldzug gegen die vermeintlichen Altlasten der literarischen Moderne unternimmt. Ihn nerven die »Metadiskurse der Bartträger«, die Verlogenheit der machtbewußten »Priesterliteraten« und jene ordnungsliebenden Staatskünstler, die die Kunst politisch funktionalisieren wollen. Petersdorff spricht vom »Zustand einer erschöpften Moderne«, die nur noch betrieblich intakt sei und Inhalte und Werte vermissen lasse. Rund um 1968 konstatiert er eine gegenmoderne Bewegung, die sich revolutionär gebärde und doch im Grunde ein restauratives Gesellschafts- und Kunstverständnis proklamiere. Ihre Dogmatik wirke bis in die heu