Gibt es Probleme, die nur mit militärischen Mitteln gelöst werden können? In Afrika scheint jetzt wieder ein solches entstanden zu sein. Simbabwes Präsident Mugabe will nicht zurücktreten. Die wirtschaftliche Krise in seinem Land hat sich jetzt zur Gesundheitskrise gesteigert: Eine Cholera-Epidemie ist ausgebrochen, an der schon 600 Menschen starben und Tausende erkrankt sind - nicht nur in Simbabwe selbst, sondern auch in vier Nachbarländern, darunter Südafrika, wohin viele Simbabwer geflohen sind. Die Folge ist, dass selbst Bischof Tutu jetzt eine Entmachtung Mugabes notfalls mit Gewalt fordert. Dies ist eine regionale Krise: Die Cholera in den Nachbarländern bringt das Fass zum Überlaufen. Aber ein Krieg würde eher zu ihrer Verbreitung beitragen. Er würde außerdem langwierig sein, denn Simbabwes Militär ist stur (sonst hätte es sich Mugabes längst entledigt) und ein Eingreifen des Westens eher unwahrscheinlich (ohne Pipeline keine Neigung zur "humanitären Intervention"), im Übrigen auch nicht wünschenswert. Wenn der Westen helfen will, kann er Simbabwes Militär bestechen: mit einer Milliarde Dollar und Know how-Hilfe auf Basis der postkolonialen Bodenreform.
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