Wie Arjouni auf Speed: Kim Koplins „Die Guten und die Toten“

Berlin noir Nihal Khirgarian, Berliner Kommissarin mit aserbaidschanischen Wurzeln, ist ehrgeizig, kompetent und sympathisch. Kim Koplins „Die Guten und die Toten“ ist ein ultraschneller Mix aus Großstadtkrimi und Politthriller
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
So ultraschnell und trotzdem lässig: Das Berlin von Kim Koplin in „Die Guten und die Toten“
So ultraschnell und trotzdem lässig: Das Berlin von Kim Koplin in „Die Guten und die Toten“

Foto: Imago/photothek

Manche Dinge ändern sich nie. In der Kriminalliteratur gilt das vor allem für die zentrale Ermittler-Figur, sofern es sie denn gibt. Er/sie/divers ist standfest bis unverrückbar gerechtigkeitsfanatisch. Bräsige Beamtenmentalität macht ihn/sie aggressiv, weshalb sie schon deshalb zu unerlaubten Alleingängen neigen. Und er/sie/divers ist etwa so beziehungsfähig wie ein Eremit im Hochgebirge.

Wir Noir-Aficionados lieben derart melancholische Charaktere mit Ecken, Kanten und Bruchlinien, und so ist einem Nihal Khigarian, Berliner Kommissarin mit aserbaidschanischen Wurzeln, auf Anhieb sympathisch. Nihan macht einen tollen Job, ist ehrgeizig und kampfsporterfahren, hochintelligent und megakompetent. Ihre dunkle Seite: Sie fährt extrem schnell aus der Haut.