Wie die Bilder tanzen lernten

Produktionsästhetik Eine Berliner Ausstellung bilanziert Videokunst, die das Fernsehen ignoriert, weil es sich nicht für seine medialen Möglichkeiten interessiert: Screendancing
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Die Zeichen in Kunst und Kultur stehen auf Replay: Im vergangenen Jahrzehnt wurden avantgardistische Formen durch konventionellere Modelle ausgetauscht. In Film und Fernsehen etwa halten traditionelle Erzählformen wieder Einkehr. Die hoch geschätzten US-Fernsehserien wie Six Feet Under oder The Wire rücken eine Narration in den Vordergrund, die an literarische Formen aus dem 19. Jahrhundert anknüpft. Regisseure wie Jean-Pierre und Luc Dardenne (Rosetta, Der Sohn, Lornas Schweigen) nutzen die offene, brüchige Ästhetik des modernen Kinos um geschlossene, klassische Dramen zu erzählen. In der Bildenden Kunst, im Design und in der Mode soll der Bezug zur industriellen Produktion möglichst unsichtbar bleiben: Der Kunstmarkt wird von der Malerei bestimmt,