Wie hässlich sie aussehen

Zwitter der Identität In "Tanzende Araber" erzählt Sayed Kashua die Geschichte eines falschen Wunsches
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Ich wollte ein Jude sein" ist der simple Satz, auf den sich der Debüt-Roman des 28-jährigen Filmkritikers und Kolumnisten Sayed Kashua bringen lässt. "Ich sehe israelischer aus als ein durchschnittlicher Israeli. Ich freue mich immer, wenn Juden das sagen. ›Du siehst überhaupt nicht arabisch aus‹, sagen sie. Ich fasse es als Kompliment auf. Als Erfolg." Jude-sein-wollen also ist - auf den ersten Blick - die Essenz jener Geschichte aus Scham, Angst und unterdrückter Wut, die hier erzählt wird, der Geschichte einer "Identitätsfälschung". Nichts, so wird man wohl sagen können, ist wahrer als die Annahme, wir seien das, für was man uns hält. Und nichts, wird man sagen können, ist falscher.

Der Ich-Erzähler des stark auto