Wie zarter Staub

Vom langen Leben der Toten Eindrücke auf einem Symposium zu Heiner Müllers Verhältnis zur Nation
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Zwölf Stunden sollte es dauern: Im Berliner Jüdischen Museum veranstalteten die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Internationale Heiner-Müller-Gesellschaft am 9. November ein Symposium in memoriam Heiner Müller, dem "bedeutendsten Dramatiker des Unbewussten", so der Philosoph und Religionswissenschaftler Klaus Heinrich. Die Müller-Gemeinde kam zusammen, um Müllers Germania 1-3 zu diskutieren. "Undenkbar ist es./Es hat Germania/Begraben einer der entkam. Die Haut/Und Fluss und Stadt und Berg/Zweimal mit Staub bestreut/Und wie sichs ziemt gefeiert./Es ist kein Grabmal/Nur zarter Staub.", so der Schriftsteller und Regisseur B. K. Tragelehn.

Auf den ersten Blick hatte man es mit einer verbindlichen, gut vorbereiteten Hommage an den Dichter und Dramatiker zu tun: Am V