Wieder eine humanitäre Intervention

Sudan Der Westen will "keine Möglichkeit" der Hilfe ausschließen
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Ähnlich wie in den neunziger Jahren auf dem Balkan wird auch aktuell gegen den Sudan von den westlichen Großmächten mit humanitär eskamotierten Argumenten Stimmung gemacht. Aufhänger ist die Situation in der Provinz Darfur - dort leben sieben der insgesamt 31 Millionen Sudanesen. Obwohl im Mai der über 20 Jahre dauernde Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und christlich-animistischen Aufständischen im Südsudan durch einen Friedensschluss beendet wurde, gehen in Darfur die Kämpfe weiter. Dort gibt es keinen religiösen, sondern vorzugsweise einen ethnischen Gegensatz: Auf der einen Seite stehen islamisch-arabische Bevölkerungsgruppen, aus denen die Jinjawed-Milizen hervorgegangen sind, auf der anderen Seite islamisch-afrikanische