Schlechtes Essen in deutschen Krankenhäusern: Schwarze Zahlen statt roter Bete

Gesundheit Nährstoffe auf dem Teller? Deutsche Kliniken bieten das nicht. Dabei sind Obst und Gemüse bezahlbar und können die Therapie von Patienten enorm positiv beeinflussen. Wieso ist dem Management so etwas oft egal?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
Hier gibt es Hoffnung – oben rechts sind immerhin Trauben zu erkennen
Hier gibt es Hoffnung – oben rechts sind immerhin Trauben zu erkennen

Foto: Sven Döring/laif

Vor genau 20 Jahren verabschiedete der Europarat eine bemerkenswert deutliche Resolution: Dass so viele Krankenhauspatient:innen mangelernährt seien, bezeichnete er als derart „inakzeptabel“, dass europäische Staaten handeln müssten. Im selben Jahr, 2003, rekrutierte der Charité-Internist Matthias Pirlich Teilnehmer:innen für eine groß angelegte Untersuchung, um das Problem greifbar zu machen. Bei rund 1.900 Patient:innen an 13 Kliniken ließ er den Ernährungszustand prüfen, das Ergebnis veröffentlichte er 2006 in der German Hospital Malnutrition Study: Mehr als jeder Vierte (27,4 Prozent) wies Zeichen einer Mangelernährung auf. „Eine Zahl, die es so in Deutschland noch nicht gab“, sagt Pirlich. Lange hatten die