Winde wüten, Winde brüllen

Lettland Die Geschichte hat es so gewollt, dass Riga zur größten russischen Stadt der Europäischen Union wurde. Doch bisher wurde recht wenig daraus gemacht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2013
Winde wüten, Winde brüllen

Foto: Dean Mouhtaropoulus / Getty Images

Ein Storch fliegt gen Osten über das weite Land. Grenzen scheint es nicht zu kennen mit seinen Wiesen, Feldern und Wäldern unter einem schon nördlich hellen Himmel, der ebenfalls grenzenlose Weite verspricht. Der Eindruck ist wahr, aber er täuscht auch. Jahrhundertelang war dieser Flecken Erde an der nördlichen Ostsee ein Teil Russlands, heute gehört er zum lettischen Kernland und damit zu einem Staat, der mit nicht einmal 65.000 Quadratkilometern ein Winzling unter den 28 EU-Mitgliedern ist, auch wenn Lettland ab 1. Januar 2014 zur Eurozone stoßen wird.

Eine frische Brise vom Meer lässt die Schatten der Zweige und Blätter tanzen. Eine friedliche Waldsiedlung mit Villen liegt links und rechts der Straße. Wiederum ist der Eindruck ähnlic