Wir denken uns unsere Feinde nicht aus

Projektion und Abwehr Ein Rückblick auf die "Freitag"-Debatte über Feindbilder
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Brauchen wir Feinde?
Der Irakkrieg wirft mehr Fragen auf als die, wie das Öl künftig beherrscht wird. Was kennzeichnet die Zeit, in der wir leben? Man muss versuchen, sie mit den Augen des später lebenden Historikers zu beurteilen, statt auf ihre Drohungen nur mit Protest und Polemik zu reagieren, so wichtig diese sind. Wir brauchen weniger negative Faszination, dafür mehr Analyse.

Die Frage, welche Rolle "Feindbilder" im Irakkrieg gespielt haben, kann keineswegs nebensächlich gewesen sein. Gewiss ging es um Öl und imperiale Herrschaft. Aber schon eine allgemeine Überlegung führt zu dem Schluss, dass dies Ziele sind, die in demokratischen Gesellschaften erst durchgesetzt werden müssen. Rationale Argumente standen den Herrschenden nicht zu Gebot.