Wir geht anders

Lichtenhagen Die Rostocker Rede von Bundespräsident Joachim Gauck war nicht mehr als ein wohlfeiler Appell. Da waren wir schon mal weiter
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Zwanzig Jahre Rostock-Lichtenhagen, das Gedenken ist vorüber. Im Gegensatz zu damals wurde tatsächlich nichts mehr beschönigt. Zuletzt war es der Bundespräsident, der eindeutige Worte fand – für das Verhalten von Tätern, Unterstützern, Panikmachern sowie von Polizei und Behörden. Dennoch bleibt ein schales Gefühl. Joachim Gauck stammt aus Rostock, und so bezeichnete er die Ausschreitungen folgerichtig als „Brandmal“ für die Stadt. Warum aber ging es nicht auch um jenes „Brandmal“, dass die Pogromstimmung jener Jahre in den Köpfen der Einwanderer hinterlassen hat? Rostock war ja keine Ausnahme, sondern lag auf dem Weg von Hoyerswerda nach Solingen. In jener Zeit gab es fast jeden Tag neue Nachrichten ü