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Buchmesse Spezial Abschotten geht nicht. Nationalstaaten haben für Mauern trotzdem auch heute noch Bedarf, schreibt Wendy Brown
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2018

Es gibt wenig, worüber man sich so einig ist, wie darüber, dass Mauern abzulehnen sind. Wenn man kein Rechtspopulist und Ewiggestriger ist zumindest. „Akteure quer über das politische Spektrum hinweg – von Neoliberalen, Kosmopoliten und Humanisten bis hin zu linken Aktivisten“, sie alle hegen „die Phantasie einer Welt ohne Grenzen“, schreibt Wendy Brown, Politikwissenschaftlerin aus Berkeley in ihrem Buch Mauern: Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität. Schon 2010 auf Englisch erschienen, ist der Band heute aktueller denn je. Mauern (und Zäune) sind weder das effektivste und billigste, schon gar nicht das humanste Mittel zum Zweck. Warum werden trotzdem weiter Mauern hochgezogen, von der Westbank bis in die Sü