Wir kennen unseren Platz in der Welt nicht mehr

Terrorismus und Moderne Agnes Heller, ungarische Jüdin, heute New Yorkerin, über Terror als wiederkehrendes Phänomen der Moderne
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Agnes Heller, geboren 1929 in Budapest, Überlebende des Holocaust und Schülerin von Georg Lukács, war eine Denkerin im Ungarn der fünfziger Jahre. Die unorthodoxe Marxistin, wegen revisionistischer Ideen aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen, emigrierte 1977 nach Australien, seit 1987 lehrt sie dort an der "New School for Social Research" in New York.

FREITAG: Frau Heller, Sie haben sehr unterschiedliche Formen des Terrors erlebt. Anlässlich Ihrer Nietzsche-Lecture in Weimar haben Sie diese Formen begrifflich vergleichbar gemacht. Waren die Erfahrungen mit dem Terror in unterschiedlichen Jahrzehnten für Sie vergleichbar?
AGNES HELLER: Die zwei verschiedenen Formen des Terrors in meiner Jugend haben mich geprägt. Furcht gehörte zu dieser Erfahr