Wir müssen geduldig sein

Ruanda 25 Jahre nach dem Genozid gilt das Land als demokratisches Vorbild. Doch der Aufbruch ist jederzeit in Gefahr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019
Bis heute weiß niemand genau, wie viele ruandische Frauen durch die Massaker 1994 ihre Familien verloren haben
Bis heute weiß niemand genau, wie viele ruandische Frauen durch die Massaker 1994 ihre Familien verloren haben

Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

Lange Zeit wurde dieses Land mit seinen zwölf Millionen Einwohnern nur mit dem vor einem Vierteljahrhundert verübten Völkermord in Verbindung gebracht. Zwischen April und Juli 1994 hatten extremistische Cliquen der Hutu-Mehrheit innerhalb von hundert Tagen über 800.000 Menschen ermordet, rund 70 Prozent der Tutsi-Minderheit, aber auch Mitglieder aus der Twa-Minorität sowie Hutu, die sich nicht an den Massakern beteiligen wollten.

Seit Jahren nun macht Ruanda wegen einer positiven Entwicklung von sich reden, für die besonders die Frauen des Landes zuständig sind, nicht zuletzt Jeanne D’Arc Kanakuze, Präsidentin von „Pro Femmes“. 1992 war sie Mitbegründerin dieses Dachverbands, der heute 53 Frauenorganisationen vereint. Nachdem di