Wir schalten um!

Routinierte Gleichschaltung Plädoyer für ein kritisches Kulturprogramm in der Mediengesellschaft
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Jede Gesellschaft ist eine Mediengesellschaft. Denn Gesellschaften bestehen nur aus ihren Kommunikationen. Und Kommunikationen brauchen Medien, brauchen Sprache, Stimme, Schrift, Grabsteine, Bücher, Bilder, Zeichensysteme, Radios, Zeitungen, kurz: Datenspeicher und Datenüberträger. Insofern nichts Neues im Abend- und Morgenland. Allein, das Abendland nennt seine neueste Verfassung gerne Mediengesellschaft. Und Mediengesellschaft bedeutet wahrscheinlich nur: Jeder hat seine elementare und existentielle Angewiesenheit auf Medien kapiert. Uns dämmert, es gibt kein Leben jenseits der Medienwirklichkeit. Doch was heißt das schon?

Nehmen wir das langweiligste Medienereignis seit Erfindung der Höhlenmalerei: unsere tägliche Tagesschau. In der trockenen Rhetorik d