Die zwanziger Jahre haben kaum Luft geholt, schon haben wir uns durch Schauprozesse der größten, unantastbarsten Söhne der männlichen Vorherrschaft und des weißen Kapitalismus gequält: Donald Trump und Harvey Weinstein. Die Ähnlichkeiten sind mehr als nur Indizien. Beide sind reiche, mächtige Männer, die sich darüber empören, dass sie auch nur für einen Bruchteil der ihnen vorgeworfenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Beide haben offenbar den kompletten Bildungskanon der moralischen Verkommenheit genossen, von Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen über Erpressung und Einschüchterung bis hin zur Nutzung ausländischer Kräfte, um Feinde zu untergraben und sich den Weg zur Straflosigkeit zu ebnen. Und: Beide verbrachten viele Jahre damit, Verbündete zu finden. Weinstein und Trump setzen darauf, so viel Komplizenschaft zu schaffen, dass die entsprechenden Institutionen sie nicht zur Verantwortung ziehen können, ohne sich selbst in Bedrängnis zu bringen. Beide wetten darauf, dass sie zu groß sind, um zu scheitern.
Trump hat die Wette gewonnen. Der verhängnisvolle Versuch, den Präsidenten anzuklagen, fand sein unvermeidliches Ende. Washington und die Welt mussten anerkennen, was der kalifornische Abgeordnete Adam Schiff so ausdrückte: „Trump hat unsere Wahlen kompromittiert, und er wird es wieder tun. Sie werden ihn nicht ändern. Sie können ihn nicht beschränken. Er ist, wer er ist.“ Schiff wandte sich direkt an alle verbliebenen Republikaner im Senatssaal, die einen Zentimeter Rückgrat hatten: „Sie sind anständig. Er ist nicht der, der Sie sind.“ Der Appell kam zu spät.
Tatsächlich ist die größte Bedrohung, die vom Liberalismus ausgeht, seine unbeirrbare Annahme, dass „anständige“ Menschen, die alle Fakten kennen, das Richtige tun werden. Präsidenten stehen nicht allein vor Gericht. Die Politik steht neben ihnen auf der Anklagebank, hampelt herum und versucht zu erklären, wie um alles in der Welt das geschehen konnte. Diesmal haben Trumps Verteidiger nicht einmal versucht, so zu tun, als ob er sich nicht mit ausländischen Mächten verbündet hätte, um seinen Wahlkampf zu unterstützen.
„Die Frage ist nicht, ob der Präsident es getan hat“, sagte der Tennessee-Republikaner Lamar Alexander und erklärte damit in erster Linie, warum er dafür stimmte, den Schweinepriester vom Haken zu lassen, „sondern ob der Senat der Vereinigten Staaten oder das amerikanische Volk beschließen sollten, wie mit dem, was er getan hat, umzugehen ist.“ Und was der Senat beschloss, war nichts. Die zittrigen republikanischen Ausreden der Staatsmänner, die einknickten vor den Forderungen des Verbrecherkönigs, das Ganze ohne Zeugenaussagen abzuschließen, sind nichts. Nur Mitt Romney wagte es, aus der Reihe zu tanzen und für „schuldig“ zu stimmen. Erinnert man sich an die Zeit zurück, als dieser Kerl der Feind war, das ultimative Subjekt linken Spottes, überkommt einen ein Gefühl von moralischem Schwindel. Plötzlich begreift man, dass Trump den Rahmen des politisch Sagbaren zertrümmert hat.
Die Kosten des Schweigens
Das Wort „Privileg“ setzt sich aus dem lateinischen „lex“, Recht, und „privus“, gesondert, zusammen. Es meint ein Sonderrecht – man kann die Regeln nach eigenem Gutdünken umformulieren oder schamlos ignorieren. Wo Privilegsysteme robust sind, sind Korruption, Missbrauch und sexuelle Gewalt keine Entgleisungen. Es sind Verstärker. Trump und Weinstein verstanden sich als unantastbar und wurden so behandelt. Die Machtprobe besteht darin, zu schauen, mit wie viel man durchkommt.
Harvey Weinstein kam jahrelang ungestraft davon. Mutmaßlich. Solange der Prozess noch läuft, bin ich rechtlich verpflichtet, zu sagen, dass Harvey Weinstein für keinen der mehr als achtzig öffentlich erhobenen Vorwürfe der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung für schuldig befunden wurde, auch nicht für die beiden, die derzeit im Bundesstaat New York verhandelt werden. Dennoch. Ich bin moralisch verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die Art und Weise, in der Harvey Weinstein in achtzig Fällen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung nicht für schuldig befunden wurde, nicht die gleiche ist wie die Art und Weise, in der Sie und ich in achtzig Fällen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung nicht für schuldig befunden wurden. Die Unschuldsvermutung ist ein Rechtsprinzip, kein moralischer Maßstab. Vor allem nicht, wenn die Annahme seiner Unschuld wie so oft verlangt, dass wir ihre Schuld annehmen, und ihre, und ihre, und ihre. Ich bin keine Richterin. Ich bin keine Geschworene. Ich habe nicht die Macht, einen Menschen für den Rest seines Lebens wegzusperren, also darf ich sagen, was ich tatsächlich denke. Ich darf sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Hunderte von Zeugen und Teams von preisgekrönten Investigativreportern falschliegen. Ich glaube, er hat es getan. Und fast jeder in seiner Branche tut das auch. Und Sie auch. Die meisten von uns wissen, dass er es getan hat, und das zählt.
Weinsteins Vorliebe, sich in Hotelzimmern auf junge Starlets zu stürzen und ihre Karriere zu zerstören, wenn sie es wagten, sich zu beschweren, war ein offenes Geheimnis in der internationalen Filmindustrie. „Jeder wusste es, verdammt noch mal“, so hat es Weinsteins ehemaliger Schützling Scott Rosenberg formuliert. Jeder wusste, was Weinstein vorhatte, und fast jeder entschied sich dafür, nicht zu wissen, was er wusste, sondern wegzuschauen. Denn das Ausmaß des Fehlverhaltens anzuerkennen, das anzuerkennen, was alle wussten, hätte Maßnahmen erfordert. Es hätte von den Schaulustigen verlangt, entweder aktiv etwas zu unternehmen oder aktiv nichts zu tun, aktiv alles weiterhin geschehen zu lassen.
Manchmal ist es ein Akt zivilen Ungehorsams, zu sagen, was jeder weiß. Wenn eine Person ihren Vergewaltiger benennt, in Kenntnis des Preises, der dafür zu bezahlen ist, und in dem Wissen, dass sie wahrscheinlich erneut für die an ihr begangenen Verbrechen bestraft werden wird, ist das ein Akt des Trotzes. Wenn Hundert, Tausend oder Zehntausend Frauen aus dem Gleichschritt ausbrechen, um sich gegen strukturelle Gewalt zu wehren, dann ist das eine Revolution. In der #MeToo-Bewegung erkannten Frauen kollektiv, dass der Preis des Schweigens höher war als der des Sprechens. Es ist kein Zufall, dass die #MeToo-Bewegung Trump auf den Fersen folgte, als er mit Clownsumzug voller weißer männlicher Verbitterung ins Weiße Haus einfuhr. Trump, der ebenfalls von mindestens zwanzig Frauen wegen sexuellen Fehlverhaltens, einschließlich Vergewaltigung und Körperverletzung, angeklagt wurde, hat mit der #MeToo-Bewegung ebenso viel zu tun wie Weinstein.
Wie ein tollwütiger Rottweiler
Wenn Weinsteins Opfer unter Tränen ihre Erfahrungen vor den New Yorker Geschworenen erzählen, steht auch die #MeToo-Bewegung vor Gericht. Jene Bewegung, die mit Weinstein ihren Anfang nahm und sich als Reaktion auf ein Justizversagen, ein Versagen des rechtsstaatlichen Verfahrens, zu einer globalen Welle des zivilen Ungehorsams ausbreitete. Das Justizsystem hat es versäumt, Frauen vor männlicher Gewalt zu schützen, ebenso wie das demokratische System es versäumt hat, die Bürger vor skrupellosen, gierigen Oligarchen zu schützen, die es geil finden, der Regierung zwischen die Beine zu grapschen und damit davonzukommen. Das System hat es versäumt, das zu tun, was nette weiße Liberale von ihm erwarteten und erhofften – es hat versäumt, vernünftig oder „anständig“ zu sein. Leider wurde dieses System auf der Grundlage entworfen, dass sich niemand dazu hinreißen lassen würde, etwas wirklich, wirklich Dummes zu tun. Wie etwa einen geistesgestörten Verbrecher mit der Kritikfähigkeit und Impulskontrolle eines tollwütigen Rottweilers, der sein eigenes Spiegelbild anbellt, zu wählen.
Die entscheidende Frage ist, ob die Mechanismen der Demokratie in irgendeiner Weise in der Lage sind, solche Männer zu kontrollieren. Und die Antwort auf diese Frage lautet: nein, nicht im Geringsten. Die Schauprozesse gegen Trump und Weinstein sind ein Test darauf, ob die Dinge auf zivilrechtliche Weise geregelt werden können, eine Probe der demokratischen Stärke und des sozialen Anstands. Die USA haben den Test bisher nicht bestanden, genau wie Hollywood den Test lange Zeit nicht bestanden hat, und zwar aus denselben Gründen: übermäßiges Selbstbewusstsein, Faulheit und der Unwille, die eigene Geschichte zu studieren oder schwierige, unbequeme Fragen zu antizipieren. Fragen wie: „Wie viel Menschlichkeit ist der durchschnittliche bleichgesichtige politische Wirbellose bereit, für seine eigene Karriere zu opfern?“ Fragen wie: „Ist das Patriarchat zu groß, um zu scheitern?“
Das ist die Frage, auf die ich immer wieder zurückkomme. Wenn man sieht, was gerade kulturell passiert, ist es schwer, nicht die gleiche kognitive Dissonanz wie zur Weltwirtschaftskrise 2008 zu verspüren. Denken Sie zurück an die verzweifelten Sparmaßnahmen in jenem Herbst, an die einstigen und zukünftigen Könige der internationalen Finanzwelt, die in den Nachrichten schwitzend und mit geröteten Augen erklärten, dass es, obwohl sie extravagant verkackt hatten und viele Millionen Menschen schrecklich leiden mussten, keine denkbare Alternative gab: Wir mussten ihnen aus der Patsche helfen, sonst ...
Das wurde als wirtschaftlicher gesunder Menschenverstand formuliert. Es fühlte und fühlt sich an wie ein Überfall. Mehr als zehn Jahre danach gibt es keine Heuchelei mehr. Die bürgerliche Gesellschaft wird offen vom Stolz der weißen Männer als Geisel gehalten. Für jeden, der immer noch glaubt, dass anständige Menschen das unter sich regeln können; für jeden, der sich mit allen zehn Fingern an die komfortable Mittäterschaft klammert, gibt es eine schlechte Nachricht: Es gibt kein Zurück.
Die USA können niemals in eine Zeit zurück, in der sie nicht einen Präsidenten für Verbrechen freigesprochen haben, die er eindeutig im Streben nach Macht begangen hat, die ihm niemals hätte zugestanden werden dürfen. Die westliche Kultur kann niemals in eine Zeit vor Harvey Weinsteins Prozess zurückkehren, bevor einflussreiche Täter in jeder Branche benannt und beschämt wurden. Männer wie die skrupellosen Oligarchen, die von der guten alten Zeit sprechen und gleichzeitig die Zukunft in Brand stecken. Männer, die auf die Sehnsucht nach einer Vergangenheit bauen, in der Frauen und Schwarze Menschen „wussten, wo sie hingehören“. Männer, die auf eine Zeit setzen, in der wir es als Pflicht verstanden haben, blaue Flecken zu verbergen, Korruption zu vertuschen, damit sie und ihr Gefolge sich weiterhin als anständig betrachten können. Als unschuldig.
Die Gesetze, die nötig sind, um Trump und Weinstein hinter Gitter zu bringen, sind lange in Kraft und die Beweise leicht hervorzuholen. Was fehlte, war der politische Wille, diese Gesetze durchzusetzen. Männer wie Weinstein und Trump haben herausgefunden, dass neun von zehn Menschen in neun von zehn Fällen wegschauen werden, wenn sie mit einem Laster voller weißen Selbstvertrauens durch die Regeln brettern. Sie schauen nicht weg, weil sie die Regeln nicht mögen, sondern weil sie wollen, dass die Dinge geregelt bleiben.
Die meisten Menschen wollen an der Idee einer gerechten Welt festhalten. Sie wollen glauben, dass das Einverständnis der Regierten immer noch wichtig ist, also versuchen sie, es im Nachhinein zu erteilen. Für sie sind die genannten Verbrechen so gewaltig, dass sie das Sicherheitsgefühl untergraben; so groß, dass sie nicht als Verbrechen gelten dürfen. Das ist eine Art von Unschuld, die wir uns nicht mehr leisten können. Es geschieht überall auf der Welt, überall dort, wo sich aufgeblähte starke Männer an die Macht schwindeln. Es geschieht in Indien, in Großbritannien, in Brasilien. Und wo immer es passiert, klammern sich die Menschen in der Mitte, die an den Anstand des Systems glauben, an die schwankende institutionelle Kontrolle und halten den Atem an, wenn der Boden unter den Füßen verschwindet und die Luft dünner wird. Und dann fragen sie sich, ob es zu spät ist, loszulassen.
Kommentare 32
Männer wie.......
Hm, ich kenne auch Frauen die wie......
Aktuell eine Frau Leyen die sich so wenig an ihre Tätigkeit erinnert. Warten sie bis mehr Frauen in Führungspositionen sind, mal sehen wie sie dann über deren Verhalten schreiben.
Aber wenn sie wollen können sie heute schon über Frauen schreiben die Präsidentin oder in einer anderen Machtposition sind und waren.
Ich habe eine kleine – vermutlich auf die Feinheiten der Übersetzung zurückzuführende – Anmerkung: Es gab gegen Trump und Weinstein keine »Schauprozesse«. Schauprozesse im klassischen Sinn fanden in der Sowjetunion statt; entsprechend charakterisiert der Begriff ein Verfahren, in dem die justiziellen Rechte, die einem Angeklagten zustehen, lediglich camouflierendes Beiwerk sind für nacktes, brutales staatliches Unrecht sowie staatliche Gewalt, die den Einzelnen zerschmettern, eliminieren will.
Von dieser Definition sind das (gescheiterte) Impeachment gegen Trump und das Weinstein-Verfahren weitestmöglich weg. Es kann nur nicht von »Schauprozess« die Rede sein. Im Gegenteil: die staatlichen Institutionen dienern sich diesen mächtigen Männern auf eine nachgerade devote Weise an – insofern waren beide nicht mal einfache Prozesse (sofern wir bei »Prozess« die Meßlatte von halbwegs gewahrter Rechtsprechung nach Gesetz anwenden).
Als »Schauprozess« könnte man allenfalls das große Interesse von Medien und Öffentlichkeit bezeichnen. Ich denke, das liegt nicht in der Absicht der Autorin, und sie charakterisiert dieses Interesse auch auf eine meines Erachtens zutreffende, politisch richtig eingeordnete sowie stimmige Weise. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die öffentliche »Begleitung« der beiden Verfahren bitter notwendig war – auch wenn sie juristisch offensichtlich nichts bewirkt hat (mit Ausnahme der Erkenntnis, dass »die da oben« jederzeit auch Recht brechen, wenn es im Interesse von einem der ihren opportun erscheint).
Sonst – Ja. Die Hoffnung lebt noch immer, dass zumindest die politischen Konsequenzen der Trump-Wahl 2016 im November korrigiert werden.
So hört sich also bei Laurie der willentlich vollzogene Endsieg von Moral und Anstand über den eigenen Verstand an. Traurig.
weis jetzt nicht was Du meinst, es ging doch nicht darum eine Revolution auszurufen etc., sondern eine Situation zu beschreiben, die von systematischem Opportunimus gegenüber "kapitalem" Machtmissbrauch geprägt wird. Und dass die meisten "Beobachter" den nicht mal wahrhaben wollen, ist doch Evidenz, oder?
Immer wieder der gleiche Scheiß. Wo soll man da anfangen, wenn die Grundlagen dieser Art Klagen immer wieder, NICHT die im Kapitalismus DURCH RECHT und GESETZ ins Werk gesetzten und wie auch immer ungemütlich und blutig verfolgten GEGENSÄTZLICHEN INTERESSEN von Menschen sind, sondern die moralische Skrupellosigkeit Machtbesoffener Individuen sein soll, also Individuen, die sich einfach nicht an RECHT und GESETZ halten, indem sie angeb. UNSERE moralisch-ideellen Befehlshaber mit Füßen treten.
Würdest Du Dich nicht nur auf den in der Tat missverständlichen und womöglich nicht sonderlich gut übersetzten Blog-Text fokussieren und Dich stattdessen nur ein wenig mehr mit Pennys sonstigen/anderen Publikationen vertraut machen, würdest Du Ihr wohl nicht diesen vermeintlichen Tunnelblick zuschreiben.
Gleichstellung von Frau und Mann kann auch nach hinten losgehen. Und nein ich verteidige hier ganz sicher nicht das Patriarchat und will auch kein Patriarchat.
https://www.spiegel.de/sport/fussball/imke-wuebbenhorst-fuer-fussballspruch-des-jahres-2019-ausgezeichnet-a-1293484.html
Warum bekommen Frauen für sexistische Sprüche und männefeindliche Aussagen Preise verliehen in Deutschland? Hier ein sehr gutes Beispiel?
Warum greift die Politik hier nicht ein?
Der Autor sollte auch den toxischen männerfeindlichen Feminismus untersuchen. Die Medien ignorieren das Problem...
Es ist schon bemerkenswert und absurd, wie die Feministinnen nach den Silvesterübegriffen durch die Nordafrikaner geschwiegen hatten oder wie die Grünen Feministinnen sogar die Täter schützten. Nachdem fast alle Straftäter der Silvesterübergriffe ungestraft davongekommen sind, weil die Kuscheljustiz sie nicht bestrafen wollte, blieben auch da alle Feministinnen stumm. Keine Proteste keine Kritik, kein Gar nichts!
Während genau dieselben Frauen Feministinnen damals Kachelmann oder Rainer Brüderle mit aggressiven polemischer Kritik udn mit Diffamierungen, die teilweise sogar unter die Gürtellinie gingen, fertigmachten und teilweise vulgär beschimpften. Noch bevor das Gerichtsurteil gefällt wurde. Im Fall Kachelmann, hatten sich die Feministinnen auf ihn gestürzt und behauptet, sie wüssten alles besser als alle Richter, Anwälte und Staatsanwälte. Kachelmann wurde von den Feministinnen vorverurteilt und beschimpft, als wäre er ein Schwerverbrecher...
Aber wofür haben wir denn überhaupt noch den Rechtsstaat und die Justiz? Die #Metoo Frauen versuchen systematisch seit Jahren den Rechtsstaat zu zerstören. Da wird auch gerne ein Mann medial fertiggemacht, noch bevor das GerichtsUrteil gefällt wurde. Die Feministinnen wissen halt alles besser als die Staatsanwalstchaft. Denn die Feministeinnen wissen angeblich alles besser udn kennen die Wahrheit. Männer sollen angeblich alle Lügner und Betrüger sein.
https://www.anti-spiegel.ru/2019/provokante-these-der-umgang-der-medien-mit-metoo-gefaehrdet-den-rechtsstaat/
Bei der MeToo Debatte wird gegenwärtig ausgelendet, dass mehrere angeklagte prominente Männer in den USA freigesprochen wurden, bzw. es ist nicht einmal zum Gerichtsprozess gekommen, weil bei den angeblichren Opfern ihr Lügengebäude in sich kollabiert ist!
Auch vermisse ich, dass die Feministinnen bei der MeToo Debatte sich bisher nicht von den Frauen distanziert haben, die sich an minderjährigen männlichen Jugendlichen vergangen hatten. Wo sind denn plötzlich die lauten aggressiven Stimmen der MeToo Tugendwächterinnen und Feministinnen?
Eigentlich sind unsere verlogenen Feministinnen der Abschaum der Gesellschaft!
Es gab in Frankreich vor kurzem zwei Fälle, wo Frauen zu Unrecht zwei Priester über Monate hinweg verleumdet und beschuldigt hatten, dass diese Priester sie vor Jahrzehnten vergewaltigt haben soll. Einer der Priester war mit seinen Nerven total am Ende, wollte sich schon das Leben nehmen. Bis dann die Ermittler auf diverse Ungereimtheiten stießen bei den Geschichten der Frauen. Die Frauen gaben schließlich zu, die Geschichten sich ausgedacht zu haben. Warum hören wir in Deutschland von diesem Vorfall nichts oder warum schweigen hier die ultrakorrekten Feministinnen? Warum wird hier nicht Partei ergriffen für den unschuldigen Priester, der völlig zu unrecht beschzuldigt und verleumdet wurde?
Weil der Priester ein Mann ist! Das männliche Geschlecht genauer gesagt, alte weiße Männer, sind das Feindbild der Feministinnen und MeToo Bewegung!
Wirr, Wirrer, verwirrter...
Traurig!
"Die meisten von uns wissen, dass er es getan hat, und das zählt."
"Die meisten von uns" ... wissen wenig. Die meisten von uns entnehmen den Medien Informationen über Ereignisse und verdichten diese Informationen zu einem "uns" mehr oder weniger zufriedenstellenden, mehr oder weniger konsistenten Weltbild. Eine Verifizierung der faktischen Grundlagen dieses Weltbildes - die Prüfung, ob den aufgenommenen Informationen Realität entspricht - findet in aller Regel nicht statt, sondern wird durch Vertrauen ersetzt. Diese Bemerkung ist selbstverständlich nicht nur auf die Fälle Trump und Weinstein begrenzt, sondern betrifft alles, was ein Mensch nicht selbst prüfen kann.
Es gibt solche und solche Informationen. Die Existenz der Antarktis muss ich glauben, aber das ist ein ziemlich sicherer Glaube, weil es unverständlich bliebe, warum mir unter Einsatz massiver Mittel die Existenz eines Kontinents vorgaukelt weden sollte (ein "flat earth"-Anhänger wird das eventuell anders sehen). Andere Informationen sind von vornherein umstritten; selbst jene Berichte, die strickt nur schiere Faktenlage vermitteln wollen, schließen in diesen Fällen einenander aus, sind zumindest nicht konsistent. Derartige Informationen sind der Stoff, bei dem Wahrscheinlichkeitsabwägungen ins Leere laufen und kluge Menschen keine Meinung bilden, ehe die Faktenlage nicht (im Sinne der Existenz der Antarktis) geklärt wird. Wesentlich häufiger dürfte allerdings der Fall sein, dass Meinungen zu derartigen fraglichen Informationen auf Grundlage der Passgenauigkeit der Meinung ins eigene Weltbild entwickelt werden.
Das mag bei einer Privatperson keine größeren Auswirkungen haben als ein Leben in fortwährender Selbsttäuschung mit gelegentlichen zufälligen Korrespondenzen zur Realität. Da bei dieser Problematik der unmittelbare Lebensraum eher selten betroffen ist, reicht das praktische Weltwissen meist trotzdem, um ein Leben zu leben.
Bei Journalisten ist das schon nicht mehr easy. Selbst wenn der Fall der bewussten Lüge ausgeschlossen werden kann, ist der Brustton absoluter Sicherheit in Fragen, deren Antworten nicht sicher sind, bestenfalls ein auf der Ignoranz des/der Journalisten beruhendes Ärgernis, schlimmstenfalls aber bewusste Manipulation zugunsten einer als einzig angemessen zu vermittelnden Auffassung über Sachverhalte.
Frau Penny hätte vermutlich auch beim Kachelmann-Prozess gewusst, dass er es getan hat. Auch damals flossen Tränen, die als Beweise angeboten wurden. Tatsächlich aber wissen nur zwei Menschen auf der ganzen Welt, was es mit den Vorwürfen auf sich hat; alle anderen glauben nur zu wissen. Glücklicherweise hat das Gericht damals adäquat entschieden.
Auch bei Weinstein gilt bis auf weiteres, dass nur die Beteiligten wissen, was der Fall ist, und das nur für den jeweils eigenen Fall, nicht für alle Fälle mit. Alle "wissenden" Medienkonsumenten positionieren sich nur gemäß ihrer eigenen weltanschaulichen Grundierung; und diese Positionierungen folgen Absichten, nicht dem Interesse an der Klärung der Faktenlage.
Hinsichtlich Trump hingegen wäre (Vorsicht, Ironie) beinahe schon Dankbarkeit angemessen (Ironie Ende), weil er die prinzipielle Unfähigkeit eines demokratischen Systems, mit Feinden, die die Mittel des Systems auf kluge Weise gegen das System selbst einsetzen, unmissverständlich offengelegt hat. Was das System damit macht, bleibt offen. Aufgrund historischer Erfahrungen auch in anderen Ländern und ganz aktuell in Deutschland steht zu vermuten: Nichts. Andererseits darf mit einigem Recht bezweifelt werden, dass die "älteste Demokratie der Welt" (Eigenwerbung USA) überhaupt eine Demokratie ist. Dann wäre das Problem ein ganz anderes.
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Letztlich zweifele ich wenig daran, dass Weinstein ein Dreckschwein ist. Ich warte allerdings mit einer letzten Verfestigung dieser Tendenz zu "meiner Meinung" bis zum Ende des ersten Prozesses, der mit einer Klärung der Faktenlage und Verurteilung endet.
Und ich weigere mich, vom Individualprinzip weg zur Sippenhaftung zu wechseln, unabhängig von allen Urteilen der Welt: Das Verbrechen eines Individuums ist nicht das Verbrechen der Großgruppe, der es angehört. Weissteins mutmaßliche Verbrechen sind nicht die Verbrechen "der Männer", auch nicht die der "alten weißen Männer". Derartige Zuweisungen sind einfach nur intellektuelle Trägheit, die mit der Komplexität der Wirklichkeit nur durch Reduktion dieser Komplexität fertig wird.
Andererseits passt es: Die Zuweisung von Sippenhaft korreliert mit dem Anspruch, in geeigneten Situationen für "die Frauen" sprechen zu dürfen.
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Danke für diesen Beitrag, der sich wohltuend vom Artikel abhebt. Einen Einwand gibt es allerdings.
"Tatsächlich aber wissen nur zwei Menschen auf der ganzen Welt, was es mit den Vorwürfen auf sich hat; alle anderen glauben nur zu wissen."
Dass das nicht ganz so ist, hat sich leider noch nicht sehr weit herumgesprochen. Einen sehr guten Beitrag dazu aus dem Jahre 2015 findet man auf der Website der Zeit: "Fragile Spuren" Das Lesen lohnt sich.
Auch Thomas Fischer hat dazu geschrieben.
Danke für den Hinweis. Ich hätte meine Aussage um ein "bestenfalls" erweitern sollen.
Die Zeugenproblematik ist ohnehin bekannt und greift selbst schon bei wesentlich undramatischeren Situationen, etwa Schilderungen eines Autounfalls, bei denen es oft schwierig ist, die Schilderungen verschiedener Zeugen unter einen Gut zu bringen.
Und bei Hashtags dürfte es schwierig werden, den Anteil durch massenpsychologische Wirkungen induzierter Anteile einer Erinnerung von echten Erinnerungen zu trennen.
Ach, schön, dass auch du nicht ohne "Vermutungen" auskommst. Wenn se in'n Kram passen, wa?
Gemeint war diese Stelle: "Frau Penny hätte vermutlich auch beim Kachelmann-Prozess gewusst, dass er es getan hat."
Ist das eine Vermutung, die soviel Wahrscheinlichkeit hat wie dein Glaube, dass es eine Antarktis gibt?
“Tatsächlich ist die größte Bedrohung, die vom Liberalismus ausgeht, seine unbeirrbare Annahme, dass „anständige“ Menschen, die alle Fakten kennen, das Richtige tun werden.“
Gerne gelesen - wenn auch mit Stolperern. Tatsächlich liegt wohl viel im Liberalismus begründet. Du kannst soviel Blödsinn und Sauereien anrichten, dir soviel Freiheit nehmen, wie du Geld hast. Oder auch, wie du einen Mob mobilisieren kannst. Letzteres, durch social media erst richtig an Bedeutung gewonnen, scheint Penny zu übersehen. Deswegen ist der Absatz, der mit “Die meisten von uns wissen, dass er es getan hat, und das zählt.“ schließt, schwierig. Auch wenn Penny es sich keinesfalls so einfach macht, wie ihr etwa von @Lacrima vorgeworfen wird, ist auch für mich dieser Absatz der Stolperer in dem insgesamt sehr guten Text.
Immerhin sind meine Vermutungen als solche gekennzeichnet, damit du nicht versehentlich zu der Ansicht kommst, es könne etwas dran sein.
Dir gefällt einfach die Richtung meines Textes nicht, das ist okay.
"das ist okay." - Sehr großzügig, danke.
Aber mir scheint, du hast die Intention meines Kommentars nicht verstanden oder - wahrscheinlicher - tust so, als hättest du das nicht. Also nochmal anders ausgedrückt: Du bemängelst etwas am Text von Penny, was du selbst mindestens genauso platt tust: Vermutungen zu äußern, die geglaubt werden sollen. Auf die eigentliche Argumentation beziehst du dich nicht, denn deine Intention ist Abwehr. Also bemängelst du die Methodik der Autorin, indem du sie selber benutzt.
Ein bitterer Text, der eine Wahrheit ausspricht: Die mächtigen "Söhne der männlichen Vorherrschaft und des weißen Kapitalismus" sind derzeit kaum wirkungsvoll angreifbar. Und das meint: Sie kommen durch mit dem, was sie tun. Was den "kapitalismus-analytischen" Gehalt des Textes angeht, den zu bemängeln auch hier im thread wieder eines der Mittel ist, seine feministische Tendenz abzuwehren, es wäre sicher zutreffender, zu formulieren, Trump und Weinstein seien nicht "Söhne der männlichen Vorherrschaft UND des weißen Kapitalismus", sondern z.B. "Söhne" eines Kapitalismus, der in dieser Welt hauptsächlich als weißer und patriarchalischer Kapitalismus erscheint.
Nichts in dieser Welt erscheint in seiner allgemeinen, abstrakten, wesentlichen Form, auch der Kapitalismus nicht. Alles braucht eine konkrete, besondere Form, um zu erscheinen. Alles Allgemeine hat vielfältige konkrete Formen des Erscheinens. Pennys Formulierung weist also auf EIN Konkretes, aber damit für den, der lesen und verstehen kann und WILL, auch auf das Allgemeine hin. Menschen erleiden die Demütigungen und Verletzungen, die ein System letztlich verursacht, nur konkret und von konkreten Akteuren verursacht. Penny schreibt über konkrete Gewalt und konkretes Leid. Das in der auch hier wieder zu erlebenden Weise mit haarspalterischen Logistereien, schematischen Verweisen auf eine hintergründige allgemeine "Wahrheit" u.dgl. mehr abzuwehren, zeigt nur die Empathielosigkeit und - mit Verlaub - dümmliche Selbstgewissheit derer, die sowas immer wieder reflexartig absondern.
Was wollt ihr? Dass die Opfer gewalttätiger, machtgeiler, machtberauschter Männer erst ihre Angreifer beim Namen nennen dürfen, wenn sie zuvor herausgearbeitet haben, dass es eigentlich bloß DER Kapitalismus ist, der sie verletzte? Oder wenn sie vor dem Benennen männlicher Täter erst eine Mindestzahl von weiblichen aufgezählt haben? Oder wenn sie sich Thomas Fischer als Anwalt nehmen und den dann juristisch einwandfrei für sich sprechen lassen?
"Manchmal ist es ein Akt zivilen Ungehorsams, zu sagen, was jeder weiß." (Laurie Penny im Artikel) - Die meisten Kommentatoren (und einige Kommentatorinnen) hier und in anderen FC-threads nehmen für sich Anspruch, genau diesen Akt "zivilen Ungehorsams" bei allen möglichen Themen zu zelebrieren. Gestatten, das Maulheldentum zu nennen?
"Wenn eine Person ihren Vergewaltiger benennt, in Kenntnis des Preises, der dafür zu bezahlen ist, und in dem Wissen, dass sie wahrscheinlich erneut für die an ihr begangenen Verbrechen bestraft werden wird, ist das ein Akt des Trotzes. Wenn Hundert, Tausend oder Zehntausend Frauen aus dem Gleichschritt ausbrechen, um sich gegen strukturelle Gewalt zu wehren, dann ist das eine Revolution. In der #MeToo-Bewegung erkannten Frauen kollektiv, dass der Preis des Schweigens höher war als der des Sprechens." schreibt Penny. Sowas aber wird dann aber mit bräsigen, pedantisch-logischen, oft genug direkt maskuli(ni)stischen Argumenten abgewehrt. Und von Empathie gegenüber verletzten (weiblichen) Menschen keine Spur.
Seltsam. Welche "eigentliche Argumentation" kannst du denn im Text von Frau Penny erkennen? Auf mich wirkt er so, als habe sie einfach mal ihre Wut rausgerotzt, dabei auf sattsam bekannte Behauptungen zurückgreifend, die sie im Brustton der Überzeugung als unhinterfragbare Tatsachen präsentiert. In ihrem gesamten Text findet sich kein einziges Argument, nur ein auf das Emotionale zielender Appell nach dem anderen. Sie reproduziert Empörungsrhetorik, das ist schon alles. Wenn du dich von so etwas ergreifen lassen willst, viel Spaß.
++ Frau Penny hätte vermutlich auch beim Kachelmann-Prozess gewusst, dass er es getan hat. Auch damals flossen Tränen, die als Beweise angeboten wurden. Tatsächlich aber wissen nur zwei Menschen auf der ganzen Welt, was es mit den Vorwürfen auf sich hat; alle anderen glauben nur zu wissen. Glücklicherweise hat das Gericht damals adäquat entschieden.++
Sie müssten aber mit der Tatsache leben, dass die Richter damals von der Beweislage nicht begeistert waren. Sie gab nichts anderes her als einen Freispruch. Ist einfach so. Auch heute ist noch immer nicht wirklich klar, wer da recht hatte. Aber es gibt halt einen Richterspruch.
Komisch, Menschen, die schon oft an den Rechtssprüchen der Justiz gezweifelt haben, sind da beim Kachelmann-Urteil von keinem Zweifel behelligt. Ich habe über Kachelmann eher eine Weinstein-Meinung.
Dass Sie mit Pennys Text ansonsten nicht so recht einig sind oder - ich sage mal - gar nicht klarkommen, ist eine andere Sache. Es gibt Menschen, denen erschließt sich so ein Text nicht, manchmal mangels Willen, manchmal mangels Fähigkeit. Da wäre ich jetzt nicht so traurig, an Ihrer Stelle.
+ Derartige Zuweisungen sind einfach nur intellektuelle Trägheit, die mit der Komplexität der Wirklichkeit nur durch Reduktion dieser Komplexität fertig wird. +
Genau, das sehe ich bei Ihnen auch recht deutlich.
"Komisch, Menschen, die schon oft an den Rechtssprüchen der Justiz gezweifelt haben, sind da beim Kachelmann-Urteil von keinem Zweifel behelligt."
Das legen Sie nur in meine Aussage hinein. Kachelmann mag schuldig sein oder unschuldig, ich weiß es nicht. Sie wissen es auch nicht, selbst wenn Sie sich über dieses Nichtwissen hinwegtäuschen. Ihre Meinung dazu bleibt Ihnen selbstverständlich unbenommen, auch wenn mir allzu gewisse Meinung auf Grundlage von Nichtwissen wagemutig vorkommt. Das Gericht sah sich selbst nach Beweiserhebung und -prüfung nicht imstande, über die Sachlage zu entscheiden.
Kachelmann ist mir suspekt. Die Sicherheit Ihres Urteils in dieser Frage ist mir allerdings genauso suspekt.
Ich kann mit diesem Beitrag nicht viel anfangen. Mir fällt das für mich wichtige und kluge Buch ein ,,Die potente Frau'' von Svenja Flasspöhler. Und Frauen- nicht die minderjährigen Mädchen meine ich- hätte sicher so eine Kamera hinter einem Spiegel gereicht- wie im sehr guten Film ,,Die Nile Hilton Affäre'' und das wäre eine der Möglichkeiten,diese Typen zu überführen.Jahrelang später und ohne Beweise- egal ob legal oder illegal-ohne Erfolg.
So ein smarter Kachelmanntyp-der seine Termine im Kalender nicht richtig übersehen konnte und als Narzzist unterwegs war,musste zwangsläufig eine der vielenFreundinnen haben, die sich nur so in ihrer Verletztheit rächen wollte.Kachelmann bei Böhmermann und sein weißes Waschganggetue und Opferseingetue hat mich bestärkt in meiner Meinung,daß er mit maximaler Kraftanstrengung (Geld) und minimalem Charakter was retten konnte.
Es ist immer so eine Sache mit dem "gesunden Volksempfinden", das inzwischen dem "gesunden Empfinden von Frauen" gewichen scheint. Ich bezweifle, dass es tragfähiger ist als das zugegeben stumpfe Recht, dass sich mit Unsinnigkeiten wie Beweis und Gegenbeweis plagt und letztlich "Glaubhaftigkeit" prüft, denn zur Tatzeit war kein Richter am Tatort. So findet der optisch abstoßende Weistein E-Mails, in denen die "missbrauchten" Frauen aktiv Treffen vereinbaren und ihn ihrer Liebe versichern. Kaum glaubhaft, das es bei solchen Deals Unschuldige gibt, oder nur Schuldige. Verleumdungen aber, Frau Penny, sind eine scharfe und leicht verfügbare Waffe. Ja, die Welt ist nicht wie sie sein sollte. Das Leiden der Frauen, das zu begreifen, zu erleiden, und doch nicht ohne sie oder den Kapitalismus auszukommen. Sie sind eine erfolgreiche Influenzerin, der Kapitalismus mag sie. Die Alternative des fürsorglich-gewaltsamen Patriarchen stößt sie ab. Nur, wer sind sie ohne Kapitalismus? Und wie würden sie für sich sorgen, wenn sie ihm einst ernsthaft entsagen, anstatt zu profitieren und zu schimpfen?
"Komisch, Menschen, die schon oft an den Rechtssprüchen der Justiz gezweifelt haben, sind da beim Kachelmann-Urteil von keinem Zweifel behelligt. Ich habe über Kachelmann eher eine Weinstein-Meinung."
Da rühren Sie nun aber zwei Dinge gefährlich nahe zusammen, die genau dem entsprechen, was Sie kritisieren wollen. Kachelmanns juristische Unschuld ist festgestellt, darüber mag man meinen, was man will, aber wenn Sie sich nun ihrerseits selektiv rauspicken, was Ihnen passt, sind Sie genau warum nicht auf dem Niveau, was Sie kritisieren wollen?
In dem Artikel befinden sich so viele falsche Behauptungen, Unterstellungen und Vereinnahmungen, dass es sich nicht lohnt, auf jede einzelne einzugehen. Frau Penny hat sich im letzten Satz sehr gut selbst beschrieben, als Journalistin "mit der Kritikfähigkeit und Impulskontrolle eines tollwütigen Rottweilers, der sein eigenes Spiegelbild anbellt".
Mein Urteil über den Beitrag ist sehr gemischt. Er dramatisiert, emotionalisiert, damit kann er sensibilisieren, aber auch den Weg zu einer nüchternen Strategie der Problembearbeitung behindern. Auf eine fragwürdige Begrifflichkeit wurde hier schon hingewiesen, und auf das merkwürdige Rechtsverständnis des Satzes „Die meisten von uns wissen, dass er es getan hat, und das zählt“ - das ist ein sehr lockerer Umgang mit der Wahrheit und der Demokratie (die Mehrheit zählt). Gleichwohl ist der Intention des Beitrags insgesamt zuzustimmen und die Relevanz dieses gesellschaftlichen Befunds kann gar nicht überschätzt werden. Ich möchte hier nur zwei kritische Anmerkungen machen, eine zu Pennys Schlußfolgerung und eine zum Impeachment.
I Aus gegebenem Anlaß (Trump) wird das Thema der Salonfähigkeit von ungenierter Lüge auf zwei Ebenen behandelt, auf der der verleugneten sexuellen Gewalt und auf der der manipulativen politischen Lüge. Zunächst zu ersterer.
a) Die Verbrechen, um die es hier geht, werden in der Regel nicht vor unbeteiligten Zeugen begangen und sind daher kaum, auch nicht mit vielen Indizien, definitiv nachzuweisen. Die Unschuldsvermutung ist in Wahrheit der unauslöschliche Restzweifel. Wenn es nur um Vermutungen ginge, würden von nicht rechtsbeugenden Gerichten die meisten Angeklagten verurteilt. Und im Durchschnitt „gerecht“, so viele zu Recht wie zu Unrecht. Dagegen realisiert sich ein verständliches Rechtsprinzip, sich mehr Mühe zu geben, keinen Unschuldigen zu verurteilen, als keinen Schuldigen laufen zu lassen. Das Prinzip läßt sich nicht totalisieren, weil unbezweifelbare Sachlagen höchst selten vorliegen und die Beschränkung darauf kaum Verurteilungen zuließe. Unter dem Eindruck der nach heutigem Kenntnisstand anzunehmenden hohen Dunkelziffer von derartigen Straftaten ist es andrerseits durchaus verständlich, daß das Bedürfnis wächst, nicht mehr mit der Unschuldsvermutung so großzügig zu verfahren. Wegen der Dringlichkeit dieses Mißstands sexueller Übergriffigkeit sollte man dann vielleicht nicht die Strafmaße erhöhen, unter Umständen sogar im Erstfall mildern, aber konsequenter schon bei hinreichenden Indizien zur Verurteilung kommen. Es gibt dann öfters Fehlverurteilungen, es würde aber das Bewußtsein fördern, sich überhaupt nicht in eine zweifelhafte Lage zu bringen. Der gesellschaftliche Preis wäre ein wachsendes Mißtrauen (hauptsächlich gegenüber Männern), mit der Zeit würde sich das wieder ausgleichen. Was ich hier angedacht habe, ist eine juristisch durchaus legitimierbare, wenn auch problematische Vorgehensweise. Das beste wäre jedoch, nach vorn zu schauen, Kinder frühzeitig und intensiv aufzuklären und die hauptsächlich betroffenen Frauen davon zu überzeugen, daß nur eine Verhaltensänderung einen nachhaltigen Effekt hat, nämlich jeden Fall sofort zur Anzeige zu bringen. Solch unmittelbares Anzeigen minimiert den Verdacht strategischer Falschbeschuldigung (und natürlich wäre hilfreich die konsequentere Verfolgung selbiger). Und die kumulativen Beschuldigungen würden deren Glaubwürdigkeit enorm steigern. Mit solcher Aufwertung von Indizien kommt man schneller zur Verurteilung und zu einer allmählichen Korrektur unsozialen männlichen Handelns.
Was mich bei Laurie Penny etwas stört, ist der Appell an eine Moralisierung, den ich nicht für zielführend halte. Zu leicht gerät dieser Appell an die Anständigen zur Heuchelei, die inkriminierten Handlungen geschehen ja nicht aus einem vermeintlich freien, sondern einem tatsächlich unfreien, gleichwohl zu verantwortenden Willen.
b) Die politische Lügerei wäre ähnlich zu behandeln. Nur gibt es hier kaum Möglichkeiten, mit juristischen Methoden eine Verbesserung zu erzielen. Alles hängt an der Transparenz und Verbindlichkeit der öffentlichen Kommunikation. Nehmen wir die Leugnung des Holocaust. Sie fällt viel mehr in den Zuständigkeitsbereich der Psychologie als der Justiz. Hier sind wir alle gefordert, besser etwas weniger emotionalisiert, aber durchaus im Sinne von Penny.
II Trump ist schon ein übler Demagoge, aber das Impeachment-Verfahren gegen ihn ist eine absurde Heuchelei. Man wirft ihm vor, was seine Gegner ihrerseits mobilisiert haben. Das war beiderseitig die Einflußnahme auf fremde Länder in Eigeninteresse. Die Amerikaner üben ungeniert Einfluß auf Wahlergebnisse, politisches und wirtschaftliches Handeln überall auf der Welt aus, aber schreien laut auf, wenn das Umgekehrte passiert. Das Impeachmentverfahren war heuchlerisch und dumm, weil sein Ergebnis voraussehbar war. Es wäre nur gerechtfertigt, wenn es benutzt werden könnte gegen sich selbst, dh seinen formaljuristischen Charakter, denn es stellt keine Schuld fest, sondern bestehende Machtverhältnisse. So wie gehandhabt zeigt es die Verkommenheit der politischen Klasse, der Demokraten wie der Republikaner; der Demokraten, denn sie bedienen sich dieses Schauprozesses, statt Trump da anzugreifen, wo er die amerikanischen Verbrechen der Vorgängerregierungen, teils weniger krass, teils aber auch schlimmer fortsetzt, letzteres in seiner Antiiran- und Proisraelpolitik, seiner Militarisierung und seinem globalen Wirtschaftskrieg. Das Impeachment ist, man muß vermuten, geradezu eine Verschleierung der wahren Verbrechen.
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“Wegen der Dringlichkeit dieses Mißstands sexueller Übergriffigkeit sollte man dann vielleicht nicht die Strafmaße erhöhen, unter Umständen sogar im Erstfall mildern, aber konsequenter schon bei hinreichenden Indizien zur Verurteilung kommen. Es gibt dann öfters Fehlverurteilungen [...]“
Um Gottes Willen - denke das einmal zu Ende!
Die Problematik einer solchen Strategie ist mir bewußt. Ich habe einfach mal sozialtechnologisch gedacht. Besser als die Sache moralisch anzugehen, ist es mE schon. Aber natürlich sind soziale Probleme technisch nicht wirklich zu lösen.
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"so viel Komplizenschaft zu schaffen, dass sie nicht zur Verantwortung gezogen werden können"
das reicht runter bis in die kommentarspalten aller medien:D
"Tatsächlich ist die größte Bedrohung, die vom Liberalismus ausgeht, seine unbeirrbare Annahme, dass „anständige“ Menschen, die alle Fakten kennen, das Richtige tun werden. "
Liebe Laurie, ich muss diesem Satz angesichts der absehbaren Blamage, den sich die "democrats" in den USA, und den Schaden, den sie den USA und sowieso allen Trump-Feinden angetan haben, eine Variante abverlangen, nämlich "die unbeirrbare Annahme, daß anständige Menschen, die das Richtige tun wollen, alle Fakten kennen sollten"... und nicht nur Phrasen.
Sonst müsste ich glatt annehmen, daß das, was da gegen Trump aufgefahren wurde, genauso un-anständig war wie es Trump selbst vorgeworfen wurde.
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