Wir sind Getriebene

Ökonomie Früher bedeutete Wachstum Wohlstand, ja, sogar Glück. Heute zwingt uns das System zu immer mehr Konsum. Weil es sonst zusammenbrechen würde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2018
Wir sind Getriebene

Foto: Futureimage/Imago

In zunehmendem Maße hat sich das stetige Wirtschaftswachstum von einem erstrebenswerten Ziel zu einem Zwang gewandelt, dem wir unterworfen sind. Das Versprechen, mit Wachstum würde auch ein besseres zukünftiges Leben einhergehen, hat sich aufgelöst. Trotzdem zwingen uns kapitalistische Wirtschaften dazu, weiter zu wachsen, ob wir es wollen oder nicht.

Dabei hat Wachstum ursprünglich in vielen Ländern einen materiellen Wohlstand geschaffen, von dem frühere Generationen nur träumen konnten. So hat sich das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Ländern wie Deutschland, der Schweiz und den USA zwischen 1870 und 1995 ungefähr verzehnfacht.

Tatsächlich war der Beginn der Industrialisierung für einen Großteil der Bev