Wir spielen ihr Leben

Dokumentartheater OST-Arbeiter Eine multinationale Truppe zeigt in einem Berliner Bunker ein Stück nach Lebensgeschichten ehemaliger Zwangsarbeiter
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Samstag Abend, Berlin-Gesundbrunnen, am Eingang des alten Luftschutzbunkers sammeln sich Leute. Auf der Straße Verkehr, Begrüßungen, Plaudern. Aus der Tür schauen junge Leute auf die Wartenden, auf ihr Publikum, und irgendwann rufen sie es herein. Sie wissen, dass das Plaudern schnell verstummen wird: schon auf der Treppe hinunter, wenn kalte, staubige Luft ihnen entgegenschlägt. Auf diesen Effekt scheinen sie immer wieder gespannt zu sein. Die Spannung verlässt von nun an niemanden mehr, weder Spieler noch Zuschauer.

Vor mehr als 60 Jahren nach Deutschland verschleppte Fremdarbeiter haben ihre Biografien erzählt, Marina Schubarth war die Zuhörende, oft die erste in ihrem Leben. Über sie wurden geschwiegen, in Deutschland und in der Sowjetunion.