„Wir zogen Spawn groß“

Interview Holly Herndon bringt das Kollektiv zurück in die Musik. Künstliche Intelligenz ist dabei ein Teil der Familie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2019

Schon lange ist elektronische Musik ein unendlich wirkender Raum aus Genres und Protagonisten. Egal ob der Nukleus nun bei Kraftwerk gesehen wird oder man schon früher, bei der Minimal Music der 1960er Jahre, ansetzt, die Genese ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es zu jedem Subgenre x weitere Subkategorien gibt. Die Verfeinerung der Evolution sozusagen.

Was das mit Holly Herndon zu tun hat? Nun, je unübersichtlicher ein gesellschaftliches Feld wird, desto größer die Sehnsucht nach Ordnung – oder zumindest nach ordnenden Fragen und Akteur*innen. Holly Herndon ist so eine Akteurin, die in der Lage ist, Sound und Kontext zu verbalisieren und zu theoretisieren. Etwa das Hadern mit künstlerischer Singularität und das Streben nach einer Rekollektiv