Wo der Spaß aufhört

MEDIENTAGEBUCH Das Internet kennt keine Grenzen, das Recht schon
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Stellen Sie sich vor, Sie betreiben als Deutscher eine in Deutschland registrierte Webseite. Auf ihr setzen Sie sich satirisch mit dem amerikanischen Wahlkampf auseinander, ohne dass sie dabei gegen deutsches Recht verstoßen. Da Sie vorgeben, auf Ihrer Plattform Wählerstimmen an den Meistbietenden zu vermitteln (in Anspielung auf die zentrale Rolle, die Spenden im amerikanischen Wahlkampf spielen), verstoßen sie jedoch gegen amerikanisches Recht. Soweit so gut. Doch nun passiert etwas noch nie Dagewesenes: Ohne dass Sie oder Ihre deutsche Registrierungsstelle davon in Kenntnis gesetzt werden, ist ihre Webseite nicht mehr über ihren angemeldeten Namen erreichbar. Sie ist nicht Opfer eines Hackerangriffs geworden, sondern auf Anordnung eines amerikanischen Gerichts aus de